In den vergangenen Tagen wurde ich mehrfach über Soziale Netzwerke dazu »nominiert«, doch meine zehn Lieblingsbücher zu nennen. Ich hab's bislang nicht getan – und ich werde es auch unterlassen. Ich kann's nämlich gar nicht.
Was wären denn Lieblingsbücher? Titel aus den vergangen 45 Jahren – so lange kann ich etwa schon lesen –, die mich besonders begeistert und geprägt haben? Oder Titel, die ich heute toll finde? Bücher, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, oder Bücher, die klasse sind, die ich aber sicher nie wieder lesen werde?
Bei Twitter nannte ich irgendwann mal »Der Herr der Ringe«; Tolkiens Fantasy-Epos hat mich sicher geprägt, und ich würde die Trilogie wohl auch heute noch gut finden. Doch was ist mit »Unternehmen Stardust« oder »Aphilie«: Diese zwei PERRY RHODAN-Romane haben letztlich meinen beruflichen Werdegang stärker als alles andere beeinflusst.
Sollte ich »Im Westen nichts Neues« nominieren, weil mich Remarques Erster-Weltkriegs-Buch auch bei dreimaliger Lektüre gefesselt und gepackt hat? Aber müsste ich dann nicht ebenso »Die Blumen des Bösen« nennen, weil mich Beaudelaire und seine Gedichte in einer gewissen Phase meines Lebens nachhaltig beeindruckte?
Und was ist mit »Der Mann mit der Ledertasche« von Bukowski, das mich zu zahlreichen Kurzgeschichten in den frühen 80er-Jahren animierte? Was ist mit »Morgenwelt« von John Brunner, der eindrucksvollen Dystopie, was mit »Neuromancer« von Gibson, der mich in den 80er-Jahren schwer »kickte«? Und was ist mit »Urmel aus dem Eis« oder »Der Löwe ist los«, die ich als Kind sicher zehnmal las?
Ich nominiere keine zehn Bücher. Nein, das wäre für mich nicht sinnvoll ...
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