04 September 2014

Ein Dialog per Fanzine

Eines der vielen Mini-Fanzines, die ich in den 80er-Jahren publizierte, nannte sich schlicht »Dialog«. Es umfaste vier Seiten und wurde von mir an einem Abend geschrieben – am 19. Juni 1986. Und wenn man den Notizen glaubt, die in diesen vier Seiten zu finden sind, trank ich während des Schreibens drei Flaschen Alpirsbacher Klosterbräu.

Lese ich heute das Fanzine durch, fällt mir eine gewisse Großkotzigkeit auf, die sich durchzieht. Teilweise dürfte die damals ironisch gemeint gewesen sein, teilweise nervt sie mich allerdings heute. Offensichtlich bin ich seit damals doch ein wenig älter geworden ...

Rein inhaltlich war das Fanzine tatsächlich ein »Dialog mit einigen Leuten«, vor allem Menschen aus der Science-Fiction-Szene, aber auch darüber hinaus. Ich ging auf Briefe ein, die mir einige Menschen zu früheren Fanzines – darunter »Ein bißchen Exhibitionismus« – geschrieben hatten, und ich schrieb über Fanzines, die diese Menschen gemacht hatten.

Damals hatte ich einen gewissen Hang zum literarischen Seelen-Striptease und schrieb über meine Probleme auch in Fanzines; die wurden allerdings nur an Menschen geschickt, die ich kannte und von denen ich mir eine Reaktion erhoffte. Andere machten das ebenso – im Prinzip eine Art Selbsthilfegruppe ohne psychologischen Beistand also.

Einige Worte beschäftigen sich mit Science Fiction, meist ging es um persönliche Themen. Viele der Menschen, die ich in diesem Egozine erwähnte, habe ich seit Jahren und Jahrzehnten nicht mehr gesehen; bei manchen kann ich mich an kein Gesicht mehr erinnern.

Mit anderen habe ich heute noch Kontakt, und das finde ich schön. Von Hermann Ritter druckte ich sogar ein Gedicht ab – na also!

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