Von Katzen, die im Winter geboren werden, sagte man auf dem Dorf: »Die taugen nichts.« Gemeint war: Das sind Stubenhocker-Katzen, die bleiben im Winter im Haus und trauen sich nicht ins Freie, sprich, sie jagen nicht genügend Mäuse.
Inwiefern das auch für Menschen gilt, mögen bitteschön andere Leute bewerten. Ich bin auf jeden Fall im Winter geboren worden, und das auch noch im Schwarzwald. Und ich freue mich, wenn Schnee fällt, wenn der Wind pfeift und alles unter einer weißen Decke verschwindet.
Da bricht in mir das Kind durch, das im Schwarzwalddorf durch veschneite Wälder stromerte oder sich mit Kumpels wilde Schneeballschlachten lieferte. (Im Winter wurde bei uns eine Dorfstraße gesperrt, damit wir Kinder rodeln konnte. Und untern stand ein Mann, der den Autofahrern sagte, dass sie nur im Schritttempo fahren durfte. Heute wäre so was doch undenkbar!)
Von daher genieße ich es, an Tagen wie dem heutigen durch den Schnee zur Arbeit zu fahren. Wenn das Auto ein bisschnen schmiert, grinse ich, und wenn rechts und links von mir alles in Weiß erstrahlt, freue ich mich wie ein kleines Kind. Ich höre schmissigen Punkrock und gleite durch die Schneelandschaft – Winter kann so schön sein.
1 Kommentar:
Endlich mal jemand, der was Positives sagt und nicht nur rummeckert :-)
Wenn ich aus dem Arbeitszimmer-Fenster gucke, ist das eine wahre Pracht! Da vergisst man glatt das Weiterschreiben ... Herrlich!
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