14 April 2008

Nihilistische Punkrock-Literatur


Eines der derzeit besten Fanzines überhaupt kommt aus Berlin und haut mich jedesmal um. Die aktuell vorliegende Ausgabe 77 (die Numerierung hat nix mit einer wirklichen Erscheinungsweise zu tun) knallt mit vierfarbigem Titelbild, mit 84 Seiten Umfang und sogar mit einem schicken Anstecker. Das Heft heißt AntiEverything und erfreut sich mittlerweile sogar eines eigenen Merchandisings.

Den Schwerpunkt des Inhalts biltet eine sogenannte Trashromanserie. Die Begriffe »Trash« und »Roman« treffen's dabei knallhart. In der Serie »Glory White Trash« geht's um Gewalt und Sex und Terror. Autos explodieren, Polizisten rennen, Steine fliegen und so weiter. Es kracht und scheppert, und dieser Roman zieht sich in zehn Episoden durchs gesamte Heft. Respekt!

Das ist nicht alles. Darüber hinaus geht es um Filme, in denen Sex und Nazi-Gewalt verbunden werden, oder es wird in einem knallharten Artikel beschrieben, wie es der ehemalige Wehrmachtsoffizier Reinhard Gehlen zum CIA-Agenten und zum Gründer eines bundesdeutschen Geheimdienstes brachte. Alle Texte sind unterhaltsam geschrieben und in einem knalligen Layout gestaltet. Sehr cool, das ganze.

Das Heft gibt's bei diversen Punk-Vertrieben oder direkt bei der Nihilist Justice, die auch als Verleger genannt wird. Heftige Literatur wird garantiert, ich fand's spitze.

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