11 April 2008

Blick in die eigene Zukunft?

Keine Ahnung, was die nahe Zukunft für mich bereithält. Hauptsache, ich werde mich nie so entwickeln wie Schmalenbach. Der Mann ist der unfreiwillige Held einer Reihe von Kolumnen, die der Autor Wolfgang Brenner verfaßt hat und die man auch in einem Buch nachlesen kann: Das heißt »Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen« und schildert das Leben eines Durchschnittsmenschen mittleren Alters.

Dieser ist durchaus mit mir vergleichbar: Er trauert gelegentlich alten Zeiten ab, hat aber längst einen gut situierten Job in der Medienbranche gefunden (in diesem Fall ist es die Werbung); gern sitzt er mit seinen Kumpels (in diesem Fall der Schriftsteller Germersheimer und der Zeichner Pfeifenberger) in einer Kneipe herum, philosophiert übers Leben und guckt anderen Frauen hinterher, obwohl er doch in einer glücklichen Beziehung lebt.

Tapfer stellt er sich den Herausforderungen, die der Alltag für ihn – und auch für mich, wie mir scheint – bereithält. Er ärgert sich über die Telefongesellschaft und hat Angst vor dem Zahnarzt, er denkt zu viel über Träume nach und gruselt sich vor den Erwartungen, die bei einem Klassentreffen gehegt werden.

Das alles beschreibt Wolfgang Brenner derart komisch und treffend, daß ich bei den meisten Geschichten ins Schmunzeln geriet. Na klar, ich erkannte mich zu oft wieder ... zumindest manchmal. Ich hoffe ja, daß ich noch nicht auf diesem Weg bin und die schlimmsten Pannen an mir vorübergehen.

Aber zum Erkennen eigener Schwächen und zu einem gruseligen Blick in eine mögliche Zukunft als Durchschnittsspießer bot das Buch eine wahrlich erhellende Lektüre.

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