Im Herbst 1993 hielt ich mich für viereinhalb Wochen in Südafrika auf. Unter anderem war ich einige Tage in Kapstadt, wo ich – weil es an einem regnerischen Tag sonst nicht viel zu tun habe – einmal sogar ins Kino ging. Ich besuchte die Vorstellung am Nachmittag, und gezeigt wurde ein Film namens »Jurassic Park«, von dem ich mir nicht viel erwartete.
Unglaublich, aber wahr: Es ist dreißig Jahre her, dass »Jurassic Park« fertig wurde. Im Juni 1993 kam er in die amerikanischen Kinos, der Rest der Welt folgte später. Der Film löste eine riesige Welle an weiteren Filmen mit Dinosauriern aus, und bis heute hat er weitere Nachahmer mit sich gezogen. Hierzulande wurde sogar eine Heftromanserie entwickelt, die sich an den Dino-Hype anschloss.
Zurück zu mir und dem Kino: Weil es Nachmittag war und ich eine preiswerte Vorstellung gebucht hatte, war ich – gefühlt – der einzige Anwesende, der erwachsen war. Der Saal war ansonsten voll mit Kindern und Teenagern. Manche Kinder stammten offensichtlich aus wohlhabenden Familien, waren also weiß oder indischstämmig, und sie kamen in Begleitung ihrer schwarzen »Nannies«.
Im Saal herrschte durchgehend eine starke Stimmung. Kinder und Jugendliche sind nicht so still, wie es erwachsene Bildungsbürger gerne haben. Es wurde gejohlt, wenn es spannend war, und an den richtigen Stellen laut gelacht. Als aber zum ersten Mal die Dinosaurier zu sehen waren, wie sie in einer großen Herde durch ein weites Tal spazieren, war der ganze Saal still. Auch ich saß da und blickte staunend auf die Leinwand.
Dass Dinosaurier wahrscheinlich nicht so aussahen, wie sie im Film gezeigt wurden – geschenkt. Dass sie wohl bunte Federn hatten und keine grauen Schuppen – geschenkt. Die Szene war stark, und die späteren Action-Szenen waren auf jeden Fall spannend.
Ich habe den Film seitdem nicht mehr gesehen, obwohl er immer wieder im Fernsehen gezeigt wird und bei Streamingportalen oder per DVD ständig zur Verfügung steht. Bis heute habe ich zentrale Bilder des Films noch hervorragend im Kopf.
Vielleicht sollte ich ihn mir zum Jubiläum noch einmal anschauen – ob sich die Magie aus dem Herbst 1993 noch einmal vermitteln lässt?
1 Kommentar:
Der Film ist auch abseits von den Dinos wirklich gut gemacht, gibt also keinen Grund, den nicht mal wieder zu gucken.
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