06 Mai 2021

Gestrandet auf Amputation

Beim Durchgucken meiner alten Fanzines fiel mir eine Kurzgeschichte auf, die ich völlig verdrängt hatte. Sie trug den Titel »Gestrandet auf Amputation«, und sie wurde in der Ausgabe 60 der CN veröffentlicht. Das war im Mai 1983, und ich ging noch zur Schule.

Die »CN« waren die »Clubnachrichten« des PRBCBS, des PERRY RHODAN-Briefclubs Bullys Schreibtisch, in dem ich Mitglied war. Jeden Monat kam so ein Fanzine ins Haus; um die titelgebende Science-Fiction-Serie ging es eher selten. In den Leserbriefen wurde eher eher erzählt, was wer in seiner Freizeit trieb, und in den Texten beschäftige man sich mit allgemeiner Science Fiction.

Meine Geschichte war satirisch gemeint, wie auch aus der Unterzeile hervorgeht: »ein wahnwitzig-tolles Planetenabenteuer«. In der Sprache und in mancherlei Begrifflichkeit wird klar, dass ich damit die Klischees von Science-Fiction-Heftromanen verspotten wollte.

Bei den Figuren griff ich auf Bekannte zurück, deren Namen ich veränderte. Bei einigen Anspielungen wusste ich selbst nicht mehr, wen ich eigentlich meinte, bei anderen wusste ich sofort, wer gemeint war. Aber solche Gags sind über den Abgrund der Jahrzehnte hinweg einfach »verschwommen«.

In der Schlusspointe geht es übrigens um den Großen Kürbis. Dabei handelt es sich um eine Anspielung auf die »Peanuts« – wir machten damals ständig Witze um den Großen Kürbis und fanden das alles irrsinnig komisch. Lese ich das heute, verstehe ich den Gag meist nicht mehr.

Was bleibt? Eine Science-Fiction-Geschichte, die ich nicht als Manuskript aufgehoben habe – weil das Manuskript eins zu eins abgedruckt wurde – und von der ich nichts mehr wusste. Streckenweise unverständlich, streckenweise aber erstaunlich gut zu lesen. Was ich noch alles finden werde?

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