17 September 2018

Der Fluch aus dem Dschungel

Wie passen ein Überfall mit Geiselnahme im London unserer Zeit zusammen mit einer Holzmaske, die aus Westafrika stammt und mit der Vergangenheit in Verbindung steckt? Das ist – ganz grob gefasst – die Frage, die sich bei dem Hörspiel »Der Fluch aus dem Dschungel« stellt.

Dabei handelt es sich um die Folge 26 der Serie »Sinclair Classics«, die auf dem gleichnamigen Gruselroman aus dem Jahr 1976 basiert. In einer – wie immer! – gut gemachten Bearbeitung durch Dennis Ehrhardt wird das Hörspiel zu einem erstaunlich spannenden Abenteuer.

Klar: Tiefschürfend ist die Geschichte nicht, das erwartet niemand. Es geht um eine Holzmaske, die in grauer Vergangenheit einem westafrikanischen Schamanen gehörte. In Amsterdam und London sorgt sie dafür, dass es Tote gibt; der Geisterjäger John Sinclair braucht alle Mittel und Wege, um die Gefahren durch die Maske in einem finalen Kampf auszuschalten.

Das ist spannend gemacht, vor allem sehr gut mit Geräuschen verarbeitet. Der Regen in London, der Überfall und die Geiselnahme mit aller Gewalt, sogar der Sprung in die Vergangenheit Westafrikas – wenn man sich auf die Story einlässt und die Logikbrüche einer Horror-Geschichte ignoriert, macht das Ganze richtig Spaß.

Faszinierend finde ich übrigens, wie es die »Sinclair Classics« schaffen, aus den einzelnen Heftromanen der 70er-Jahre einen Handlungsbogen zu schaffen, der sich über zahlreiche Hörspiele zieht. Jedes Hörspiel für sich bleibt dabei für sich verständlich; wer aber eine längere Geschichte mag, kommt hier doppelt auf seine Kosten.

Ich vermute, dass das ein Teil des Erfolges für diese Serie ist. Sie wird nicht nur wegen des klassischen Grusel-Charmes gekauft, nicht nur wegen der modern gemachten Geräuschkulisse, sondern eben auch wegen der zusätzlichen Handlungselemente, die in den 70er-Jahren so nie geplant worden sind.

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