
Im Carlsen-Verlag sind unter dem Titel »Die gesammelten Abenteuer von Mausi und Paul« alle Geschichten erschienen, die der Künstler von 1955 bis 1959 zu diesem Paar zeichnete, unterstützt übrigens von berühmten Textern wie René Goscinny, Greg oder Peyo. Sowohl die Zeichnungen als auch die Texte sind dabei klar im Ausdruck, die Pointen sitzen sauber – das ist alles ziemlich klasse. Für den heutigen Geschmack sind manche Witze natürlich veraltet und zu harmlos, aber das schadet nicht.
Dass man anhand von Comics und Romanen sehr viel vom jeweiligen Zeitgeist einfangen kann, beweisen die Comics aufs Vorzüglichste. Kleidung und Autos, das jeweilige Verhalten und Freizeitvergnügen, Kunst und Alltagsgegenstände – in zahlreichen Details fing Franquin das ein, was in den fünfziger Jahren modern war. Es macht Spaß, den Comic-Band nach solchen Aspekten zu durchstöbern.
Die redaktionellen Ergänzungen sind dabei durchaus hilfreich. Im aktuellen Fall nehmen sie gut achtzig Seiten ein: Die Artikel beleuchten die Entstehung der Comics, sie zeigen das zeitgeschichtliche Umfeld, und sie weisen auf Details hin, die einem »normalen Leser« kaum auffallen. Ich lese solche Hintergründe gern, weil sie eine Gesamtausgabe dieser Art massiv aufwerten.
Mit »Mausi und Paul« liegt eine wunderbare Gesamtausgabe vor, die vor allem einen Künstler und sein Werk präsentiert. Wer eine Freude an dieser Art von Comic-Klassikern hat, sollte hier unbedingt zugreifen.
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