Damit ich mal mitbekomme, wie das »die echten Profis« bei ihren Lesungen machen, war ich am Mittwoch, 29. November 2017, im Regierungspräsidium in Karlsruhe. Im Rahmen der Bücherschau stellte die Autorin Tanja Kinkel ihren Roman »Grimms Morde« vor. Wir kennen uns seit einigen Jahren, wir haben auch schon zusammengearbeitet, und ihr neues Buch klingt sehr interessant.
Nach Angaben der Veranstalter waren rund 70 Personen im Buch-Café anwesend. Die Autorin wurde kurz vorgestellt, dann trug sie ein Gedicht vor, das auf die Märchenwelt der Brüder Grimm einstimmte. Danach begann sie mit der eigentlichen Lesung – diese bestand aus drei Szenen aus ihrem Roman.
In der ersten Szene schilderte sie die Konfrontation eines der beiden Grimms mit der örtlichen Polizei. Die zweite Szene führte das Geschwisterpaar Jenny und Annette von Droste-Hülshoff in die Handlung ein. Die dritte Szene fügte weitere Figuren hinzu. Die Szenen waren spannend, teilweise auch witzig.
Wie Tanja Kinkel erläuterte, hatte sie für das Buch eineinhalb Jahre lang recherchiert – das macht sie aber immer – und ein halbes Jahr lang geschrieben. Viele Elemente der Handlung entstammten der Wirklichkeit, aber natürlich hatte sie vieles erfunden; es ist ja auch ein Roman. Sie verwies auf die drückende politische Stimmung im Jahr 1821, in der in Kassel der Obrigkeitsstaat zu voller Blüte erwachte.
Nach der Lesung beantwortete die Autorin noch einige Fragen aus dem Publikum, bevor die Signierstunde anfing. Dabei ergaben sich weitere kleine Gespräche mit den Besuchern der Lesung, die allesamt einen zufriedenen Eindruck machten. Auch ich ging mit dem festen Willen, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen.
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