Bis vor wenigen Wochen wusste ich nicht, was die Schreibnacht ist. Ich hatte den Begriff zwar via Twitter schon wahrgenommen, hatte ihn aber für mich nicht einordnen können. Seit dem Freitagabend, 24. November, weiß ich mehr darüber; ich war nämlich ein »Special Guest«.
Bei der Schreibnacht handelt es sich – grob gesprochen – um ein Online-Forum für Menschen, die gerne Geschichten und Romane verfassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Alters- und Berufsgruppen. Die 16 Jahre alte Schülerin ist ebenso dabei wie die erfahrene Lektorin. Diskutiert wird im Forum, man gibt sich Ratschläge oder tauscht sich über Ideen aus.
In regelmäßigen Abständen gibt es dann die wirkliche Schreibnacht. Zu einem bestimmten Termin versuchen die Autorinnen und Autoren, dann in dieser Nacht zu schreiben. Damit sie das nicht allein machen müssen, vernetzen sie sich im Forum – dort tauschen sie aufmunternde Sätze aus, posten Fotos oder schreiben auch darüber, welche Probleme sie akut haben.
Solche Online-Schreibgruppen halte ich für sinnvoll, vor allem dann, wenn die Leute darin gut zusammenwirken. Ich war von 20 bis 21 Uhr dabei, vom heimischen Schreibtisch in Karlsruhe aus. Als »Special Guest« sollte ich Fragen zu meiner Arbeit und zu meinem aktuellen Roman beantworten.
Anfangs war es ruhig, dann kam Frage auf Frage. Kaum hatte ich eine beantwortet, gab es gelegentlich eine Rückfrage oder einen weitergehenden Hinweis. Das machte mir großen Spaß, wenngleich es ein wenig anstrengend war. Nach einer Stunde hatte ich zwanzig Fragen beantwortet.
Was das jetzt gebracht hat? Ich hoffe, für die Schreibnacht-Interessierten, die ja auch heute und an den folgenden Tagen diese Fragen und Antworten anschauen können, gab es gute Einblicke in das Berufsleben eines Redakteurs. Und für mich? Ich lernte eine aktive Schreibgruppe kennen – so etwas hätte ich vor vielen Jahren sicher auch brauchen können. Schön!
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