30 Juli 2017

Auf dem knallgelben Partybus

Am Samstagabend brodelte Karlsruhe wieder einmal; die Temperaturen waren auch gegen 23 Uhr noch zwischen 25 und 30 Grad. Die Leute auf der Straße trugen leichte Sommerkleidung, die Laune schien überall hervorragend und gleichzeitig friedlich zu sein.

Hinter dem Schloss tobte das Mittelalter-Phantastik-Spektakel – oder wie auch immer das genau heißt –, das wieder einmal Tausende von Leuten anzog. Wir schauten uns das Ganze im Vorbeigehen an, lauschten einer Band, die wummerigen Hardrock mit Dudelsack-Melodien verband und vom Publikum abgefeiert wurde, und erfreuten uns der zahlreichen Fackeln, die den Schlossgarten erleuchteten.

Vor dem Schloss wurde gearbeitet; für die Schlosslichtspiele, die im Verlauf der Woche starten werden, traf man die letzten Vorbereitungen. Lasermessgeräte waren im Einsatz, Techniker stiefelten herum.

Und überall saßen Leute. Die Anlage war voller Menschen, Tausende bestimmt. In Gruppen saßen sie herum, tranken Bier und Wein oder – wie einmal gesehen – Jägermeister; wie eine ruhige Party, die sich über eine große Freifläche erstreckte.

In der Innenstadt tummelten sich die Menschenmassen, auf dem Ludwigsplatz war bei den einzelnen Restaurants und Kneipen kein Sitzplatz im Freien mehr frei. Die ganze Stadt schien in einer kollektiven Partylaune zu sein.

Auch die Leute, die mit einem Partybus über die Straßen fuhren. Schon von weitem sah man den knallgelb angemalten Bus, hörte die Musik durch die teilweise geöffneten Scheiben dringen und hörte das Johlen der Partygäste. Es klang, als sei der Bus vollbesetzt, als seien Dutzende von Leuten dabei, sich kollektiv mit Alkohol und allerlei Drogen ins Nirvana zu befördern.

Als der Bus vorbeifuhr, konnten wir durchzählen: Sieben oder acht Menschen in dunklen Klamotten standen darin, zappteln zu der lauten Musik und johlten völlig aufgesetzt um die Wette. Es klang nicht nach einer echten Party – aber vielleicht irrte ich mich da auch –, sondern eher armselig, nach einem »schaut her, wie lustig wir sind!«, aufgesetzt und übertrieben.

Da lobte ich mir dann den Garten beim »Prinz Max«. In angenehmer, lauschiger Stimmung noch einen Absacker, noch einen Cocktail mitten in der Stadt, bereits nach Mitternacht – so kann Urlaub auch sein, und wenn es nur ein Samstag ist ...

1 Kommentar:

Christina hat gesagt…

Auf die Schlosslichtspiele freue ich mich schon. Im August kann ich mir die endlich auch mal live ansehen.