18 Februar 2017

Compukontakte 1985

Das kurze Gedicht »Compukontakte« verfasste ich am 8. Oktober 1985; während dieser Zeit war ich bei der Bundeswehr, wo ich sehr viel mit altersschwachen Schreibmaschinen zu tun hatte und sicher nichts mit Computern. Trotzdem schrieb ich einen Text über Computer.

»Eingestöpselt und den ganzen Salat einfach rausgefieselt, / bis die richtige Datei erfasst ist.« So beginnt der Text, und zu diesem Zeitpunkt waren meine Erfahrungen mit Computern eher theoretischer Art. Ich hatte in der Schule ein wenig »Basic«-Unterricht gehabt, als Anwender hatte ich praktisch keine Ahnung.

Somit war mein Blick auf Computer im Jahr 1985 völliger Mainstream, eher kritisch und auf die möglichen Schattenseiten gerichtet: »Partner fürs Leben auf Computerbanken, / konzentriert auf Mikrochips und nüchterne Leitungen.« Computer erscheinen in diesem Text als seelenlose Maschinen, es geht letztlich um »Technofetischismus«.

Ein seltsamer Text – in der Tat. Als ich ihn am 16. Februar 2017 aus dem Ordner holte, in dem ich damals Texte von mir abgeheftet hatte, fand ich ihn zuerst reichlich doof. Aber er passt zur damaligen Zeit, und 1985 fand ich solche Gedankengänge komplett richtig.

1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Aloha, Klaus.
Der SF-Fan in den Achtzigern verband wohl mit Computern zwangsläufig das Bild der allwissenden Maschine, die genau dann gefährlich zu werden drohte, wenn sie sich ihrer Selbst bewußt wird.
Die exakt andere Seite waren die Spielecomputer, die quasi in jedem zweiten Kinderzimmer den Fuß in die Tür der Interessen bekamen.
Was Wunder, daß dann auch irgendwann die ersten Zines am Rechenkasten entstanden.

All die "großen Visionen" nicht zu vergessen, die sich Türklinken in die Hände gaben...Wobei die Visionen unserer Tage ähnlich versponnen klingen können.

Schlußendlich - der Aspekt der erleichterten Kommunikation ist mir doch sehr genehm.

bonté