Ich wohnte in Dixcove, einige Tage lang genoss ich die Ruhe dieser winzigen Stadt, die nicht weit von der Grenze zur Elfenbeinküste lag. Ich wohnte als einziger Gast in einem winzigen Hotel, das keinen elektrischen Strom und nur gelegentlich fließendes Wasser hatte; ich spazierte zum Hafen und sah dort den Leuten zu, und ich bummelte durch das Dorf.
Immer wieder überquerte ich den Hügel, der das Dorf und seinen Hafen vom Busua Beach trennte. Dort ging ich baden. Ich baute mir ein kleines »Lager« unter einem Baum, wo ich auch meinen Geldbeutel und meine Papiere unter einem Busch versteckte – ein wenig Sicherheit musste sein.
Der Grund dafür: Ich war der einzige Tourist an diesem Strand.
Rechts und links von mir waren, wenn ich ins Wasser ging, nur Palmen, Sand und blaues Wasser. Ab und zu kamen Schulkinder vorbei, die mit dem Bus bis Dixcove gefahren waren und von dort aus zu ihren Dörfern heim gingen; auch Marktfrauen passierten meinen Lagerplatz, ebenso einzelne Arbeiter und Händler. Man ließ mich größtenteils in Ruhe, ab und zu grüßte jemand.
Ich war allein. Ich hatte meine Ruhe. Mein persönlicher Strand war gut drei Kilometer lang. Davon hatte ich mein Leben lang geträumt.
Abends erzählte mir ein Einheimischer, dass man an diesem Strand ein Urlaubsparadies erbauen wolle. Ein riesiges Hotel mit allem Drum und Dran. Das würde den Fischern die Arbeit erschweren – aber so richtig vorstellen konnte sich das keiner.
Als ich unlängst recherchierte, stellte ich fest: Das Urlaubsparadies steht schon. Das Busua Beach Resort steht genau an der Stelle, wo ich vor fast einem Vierteljahrhundert mein kleines »Lager« errichtet hatte. Es lädt mit weißen Schirmen und hellem Strand dazu ein, direkt am westafrikanischen Strand einen schönen Urlaub zu verbringen.
Aber ich glaube, es würde mich zu sehr schmerzen, im Jahr 2017 oder danach noch einmal nach Dixcove oder an den Busua Beach zu reisen ...
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