22 Oktober 2015

Stadt der verlorenen Kinder

Ich habe dieser Tage endlich den phantastischen Film »Die Stadt der verlorenen Kinder« gesehen (»La cité des enfants perdus« heißt das Ding im französischen Original), der schon 1995 erschienen ist. Von den Machern des Filmes kannte ich bislang den großartigen »Delicatessen«, den ebenfalls großartigen »Micmacs« und den erfolgreichen »Die fabelhafte Welt der Amélie«, den ich trotz seines Erfolgs sehr schätze.

»Die Stadt der verlorenen Kinder« passt insofern in diese Reihe, weil der Film ebenso skurril und liebevoll zugleich wie die anderen ist. Die Kulissen sind phantastisch, das Drehbuch ist völlig abgefahren, die Charaktere durch die Bank schräg. Und auch wenn Kinder eine wesentliche Hauptrolle spielen, kann man den Streifen beim besten Willen nicht als Kinderfilm ansehen.

Der bekannteste Schauspieler in diesem Film ist Ron Perlman, den man als Phantastik-Fan aus den »Hellboy«-Verfilmungen kennt. In »Die Stadt der verlorenen Kinder« spielt er einen tumben Kerl mit großen Muskeln und kleinem Hirn, der aber mitmenschlich fühlt und handelt. Die eigentliche Hauptrolle hat das Mädchen Miette, die mit ihrem roten Kleid und den großen Augen den Film echt dominiert.

Ansonsten gibt es einen seltsamen Orden, dessen Angehörige als Zyklopen bezeichnet werden, weil sie steampunk-ähnliche Augen tragen. Ein Gehirn muffelt in einem Aquarium vor sich hin und kommuniziert über Lautsprecher, dümmliche Klonbrüder machen fiese Experimente an Kindern, fiese siamesische Zwillinge treiben ihr Unwesen, und ein seltsamer Mann läuft in einem monströsen Taucheranzug über den Meeresboden. Das ganze spielt in einer namenlosen Hafenstadt, und alles wird von einer düsteren, fast gruseligen Stimmung durchzogen.

Das kann man kaum wiedergeben, jegliche Inhaltsbeschreibung funktioniert kaum. Man muss diesen Film gesehen und seine Musik gehört haben – ich empfehle jedem, sich die DVD zu Gemüte zu führen. Im Internet stehen entsprechende Trailer zur Verfügung.

1 Kommentar:

Elena hat gesagt…

Der Trailer ist wirklich spannend, der grüne Nebel verrät schon, hier wirds gefährlich! Da kann man nur hoffen, dass die Kinder am Ende Glück haben, denn da gibt es schon einige fiese Typen, auf die man kurz einen Blick werfen durfte.

Ron Perlman ist übrigens auch bekannt aus "Die Schöne und das Biest"!