Sophie Passmann, stammt aus dem Südschwarzwald, ist um die zwanzig Jahre alt und reist seit einiger Zeit durch die Republik: Sie ist auf allen möglichen Bühnen zur Gast, auf denen sie ihre Slam-Texte vorträgt. Vor einigen Wochen ist ihr erstes Buch in der Edition Hirnkost erschienen. Es trägt den wunderbaren Titel »Monologe angehender Psychopathen oder: von Pudeln und Panzern« und hat mir supergut gefallen.
Auf rund hundert Seiten im kleinen Buchformt gibt es eine Reihe von Texten, die irgendwo zwischen Lyrik und Kolumne stehen. Sie dürften live gut funktionieren, lassen sich aber auch selbst gut lesen – wenn man sie sich selbst vorliest, klingt es aber womöglich peinlich: Was eine Zwanzigjährige mit Energie und Charme in die Menge schleudert, klingt aus dem Mund eines Fünfzigjährigen seltsam.
Die Texte behandeln Themen wie Liebe und Alkohol, Probleme mit den Eltern und deren Sprüche, Reisen und immer wieder das Problem, sich zwischen verschiedenen Formen des Erwachsenwerdens entscheiden zu müssen. Sie sind oftmals witzig und stets unterhaltsam. Die Autorin wiederholt manche Textzeilen, dann reimt sie völlig unverhofft – das ergibt einen speziellen Sprachrhythmus, der flott und rotzig zugleich liegt.
Die Texte werden von der Autorin selbst kommentiert, was manches noch interessanter macht. Und es gibt abschließend ein kurzes Interview mit ihr.
Ganz ehrlich: Das ist echt cool. Ich hab das Büchlein in Etappen gelesen, habe mir manche Textzeilen zweimal vorgenommen und bin sicher, dass ich es mal wieder in die Hand nehmen werde. Und jetzt will ich die Frau Passmann auch endlich mal live sehen! Immerhin gibt's auf ihrer Internet-Seite schon mal diverse Filmchen zu gucken.
(Erschienen ist das Buch in der Edition Hirnkost im Archiv der Jugendkulturen. Das schön gestaltete Hardcover kostet neun Euro; es gibt auch eine E-Book-Version.)
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