Was mir an Weihnachten immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass sehr viele Leute diesen klassischen Geschichten sehr ernsthaft glauben. Das habe ich lange Jahre auch – bis ich als Jugendlicher zur Ansicht kam, mit der beinharten Auslegung des Christentums nichts mehr anfangen zu können.
Ich stellte aber immer fest, wie gut es beispielsweise meiner Mutter tat, wenn sie in die Kirche ging und einem »Gottesdienst« lauschte. Es gab ihr Kraft, ihr Glaube half ihr auch in schweren Zeiten, und sie fühlte sich in der christlichen Gemeinde sehr geborgen. Aus diesem Grund versuchte ich auch nie, mit ihr über Glaube oder Christentum zu diskutieren.
Das mache ich nach wie vor nicht oder nur selten. Ich möchte niemanden bekehren.
Wer an die Bibel glaubt und davon überzeugt ist, Jesus sei für unsere Sünden gestorben, dem lasse ich seinen Glauben. Es ist sein Glaube, und wenn es ihm oder ihr damit gut geht, hat er oder sie meine Sympathie. Manchmal beneide ich die jeweilige Person sogar um ihren Glauben – ich stelle mir dann vor, dass er oder sie es einfacher hat, weil es für viele Fragen eine klare Antwort gibt.
Ich bitte mir nur das gleiche Recht für mich aus: mein Recht, an nichts – nichts mehr? – zu glauben und damit in Ruhe gelassen zu werden.
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