Irgendwann um 1980 herum beschloss ich, »anders zu sein« als andere Jugendliche. Ich band mir eine Krawatte um den Kopf, um meine struppigen Haare zu bändigen - das fand ich ganz toll. Noch heute bekomme ich das zu hören: »Du hast doch früher einen Schlips am Ohr gehabt.« Immerhin das blieb nach bald 30 Jahren hängen.
Schaue ich mir jetzt die Online-Werbung der Zeitschrift »Business Punk« an, die ich noch nicht gelesen habe, amüsiere ich mich sehr. Da gibt's das Bild eines normalen Schlipsträgers auf der einen Seite, und unter ihm steht »Business«. Neben ihm ein anderer Schlipsträger, und unter diesem steht »Punk«.
So einfach ist das heute, denke ich. Künftig binde ich mir auf der Buchmesse einfach die Krawatte um den Kopf, behaupte, das sei »Business Punk« und muss dabei nicht mal lügen. Cool.
3 Kommentare:
Als ich meiner Liebsten erzählte, dass du mir auf Facebook über den Weg gelaufen bist, sie mich aber etwas verständnislos anschaute - da genügte ein Hinweis auf den jungen Kerl mit der Krawatte am Ohr (im Ohr, über dem Ohr, um das Ohr herum?), um sie an eine Begegnung der markanten Art in Marburg (?) zu erinnern.
Wäre dein Ohr überhaupt noch tragfähig genug für einen Schlips? Im Alter sollen die Ohren ja schlaffer werden.
Weia. Der Schlips am Ohr wird mir ewig nachlaufen. Die Ohren sind heute übrigens noch stramm.
Ohren hoch, der Mensch ist mehr als nur Ohr und Krawatte, auch wenn's manchmal anders aussieht.
Ab 50 sieht das mit den strammen Ohren übrigens ganz anders aus. Sie werden schlapp und schrubben übern Boden. Eklig.
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