11 März 2010

Mom's Day machen Funpunk

»Quietschvergnügte Punkrocker von der Schwäbischen Alb« - so lässt sich die Band Mom's Day von der Presse nennen. Genauso sehen sie aus, genauso klingen sie: Die vier studentisch wirkenden, sehr »lustigen« Typen dieser Punk-Kapelle machen die Art von Punk-Musik, die niemanden schocken oder aufrütteln will, die ideal ist für Leute, die gerne »gut drauf« sind und sich auf »Indie«-Festivals aufhalten.

Dabei ist die CD »super sonnig« eigentlich schick gestaltet: schöner Papp-Karton mit Comic-Bildern, sogar mit eigenem Brettspiel für die Fans der Band. Legt man die CD allerdings ein, hört man belanglosen Melodie-Punk mit belanglosen deutschen Texten über Liebesleid, spätes Aufstehen und andere wichtige Themen. (Es gibt auch englische Texte, aber da benutzt die Band ein Schulenglisch, bei dem's mir die Schuhe auszieht.) Da ist Phil Collins noch mehr Punk.

Musikalisch ist das ganze okay, wenn man auf Funpunk steht. Die Burschen haben in den 90er Jahren sicher ihre Prise Wizo eingefangen und die einschlägigen Ami-Platten daheim stehen. Zwei-, dreimal gibt es in den Stücken ein wenig Emo-Gekreische, das positiv überrascht und das verrät, dass die Kerle wahrscheinlich was besseres hinbekämen.

Aber so? Diese Art Funpunk fand ich schon 1990 – in der Funpunk-Höchstzeit – grausig langweilig.

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