Wenn ich mir ein verlängertes Wochenende gönne oder auch mal einige Tage frei habe, gilt üblicherweise eine Regel: Der Computer bleibt aus. Nur wenn es absolut notwendig ist, mache ich den Computer an. Ich lasse an solchen Tagen zudem die Finger vom Smartphone – außer es ist nötig – und ignoriere den Fernseher.
Weil ich genau diese Abstinenz am »verlängerten Wochenende« pflegte, verpasste ich die Ereignisse in Mannheim und bekam sie erst in den vergangenen 24 Stunden durch gelegentliche »Echos« im Internet mit. Ich war nicht dabei und kann zu den Abläufen nichts sagen. Dazu gibt es ausreichend seriöse Berichte zu lesen. Nur so viel …
Michael Stürzenberger ist ein Mensch, gegen den ich – sofern ich mich recht erinnere – nicht nur einmal demonstrierte, wenn er mit Gleichgesinnten durch Karlsruhe zog. Seine Ansichten halte ich für brandgefährlich. Aber das berechtigt nicht, ihn mit einem Messer anzugreifen. Ein solcher Angriff ist durch nichts zu erklären und zu tolerieren.
Dass bei dieser Attacke ein junger Polizist sterben musste, ist schrecklich. Mir tut’s um die Hinterbliebenen leid. Der Täter und die Leute, die diese Taten öffentlich abfeiern, müssen nach den geltenden Gesetzen vor Gericht gestellt und bestraft werden.
Was bei allem wirklich ekelhaft ist: die Art und Weise, wie Menschen aus der »rechten Ecke« das Drama buchstäblich abfeiern. Es scheint, als hätten sie darauf gewartet. Es erinnert mich an die widerwärtige Welle von Hass, die nach dem Mord von Kandel – ein jugendlicher Flüchtling erstach ein Mädchen – über die halbe Republik hereinbrach.
Sowohl Rechtsextremisten als auch Islamisten leben von solchen Taten und ihren Folgen. Das macht das Drama noch schlimmer, als es ohnehin schon ist.
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