Sie sind nämlich alt. Die Handlung spielt in einer Zukunft, die nicht definiert ist, die aber sichtlich einige Jahrzehnte von unserer Zeit entfernt ist. Selina Kyle alias Catwoman ist eine grauhaarige Frau, die auf ihr Leben zurückblickt. Sie war mit Bruce Wayne alias Batman verheiratet, und dieser ist bereits vor Jahren gestorben. Sie hat eine Tochter, die sich zwar für die Seite des Gesetzes entschieden hat, die sie aber trotzdem sehr liebt, und ihre Erinnerungen, die sie gelegentlich plagen.
Auch andere alte »Bekannte« leben noch, sind aber ebenso in die Jahre gekommen. Dazu zählt beispielsweise der Joker. Die Leben von Catwoman und dem Joker waren vor vielen Jahrzehnten miteinander verbunden, und nun treffen sie erneut aufeinander – zu einem allerletzten Mal …
Tom King weiß, wie man spannende Comic-Geschichten erzählt. Er ist seit Jahren im Geschäft mit Superhelden tätig und hat zahlreiche Hefte getextet. Mit den vier Alben zu Batman und Catwoman zeigt er nun, dass er in der Lage ist, die übliche Mischung aus Prügeleien und Dialogen aufzubrechen. Sein Comic springt in der Zeit vor und zurück, sie spielt auf mehreren Ebenen gleichzeitig.
Man muss die Geschichte sehr genau lesen, um die jeweiligen Sprünge nachvollziehen zu können. Nachdem ich die vier Teile gelesen hatte, nahm ich sie mir noch einmal vor. Dabei fielen mir noch einmal die geschickten Verbindungen auf, die der Autor in seine Geschichte eingebaut hatte. Das ist in der Tat weitaus mehr als ein »normaler« Superhelden-Comic.
Clay Mann als Illustrator hat einen eigenständigen Stil. Seine Bilder sehen nicht so aus wie das, was man von amerikanischen Comics ansonsten gewöhnt ist. Die Figuren sind oftmals leicht verzerrt, es gibt keinen Versuch, superrealistisch zu sein. Damit werden die Bilder aber auf seltsame Weise realitätsnäher als manche aalglatte Illustration, die jede Muskelfaser vor das Auge des Betrachters rückt. Und weil die Handlung zeitlich springt, ist es umso wichtiger, sich die Bilder genau anzuschauen, um der Geschichte sauber folgen zu können.
Ich bin kein Experte für Superhelden-Comics, wenngleich ich sie immer wieder gern lese und vor allem »Batman«-Geschichten meist mag. Mit »Batman / Catwoman« liegt ein origineller Vierteiler vor, der im Album-Format erscheint, also nicht im typischen amerikanischen Format. Die vier Bände überzeugen sowohl inhaltlich als auch künstlerisch. Ich empfehle sie gerade jenen Menschen, die mit den Superhelden vielleicht gar nicht so viel anfangen können … das ist dann überraschend für sie.
Erschienen sind die Bände allesamt beim Panini-Verlag. Auf der Panini-Seite stehen auch Leseproben zur Verfügung.
(Die Rezension erschien bereits im Herbst des vergangenen Jahres auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN. Hier teile ich sie aus dokumentarischen Gründen.)
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