Smoke City ist eine fiktive Stadt, die aussieht wie eine Mixtur aus dem Gotham City der »Batman«-Geschichten und einer modernen Großstadt. Wolkenkratzer ragen in einen düsteren Himmel, riesenhaft flackert die Leuchtreklame, während Luftschiffe über den Straßenschluchten kreisen. In diesem Szenario spielt der Comic »Smoke City«, der in Form von zwei schönen Comic-Büchern im Splitter-Verlag erschienen ist.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Verbrechers. Cole Valentine hat seine besten Tage hinter sich. Er sitzt in Kneipen herum, wo er seine Tage vertrödelt und zu viel Alkohol trinkt.
Doch dann meldet sich eine alte Freundin bei ihm: Sie möchte, dass die »alte Gang« noch einmal einen Raubzug unternimmt, der ihn aus der Gosse holen und ihnen allen viel Geld einbringen würde. Nach einigem Hin und Her schließt sich Cole der Bande an, und man beginnt damit, ihren Coup zu planen: Die Gangster sollen eine alte Mumie stehlen, die streng bewacht wird …
Soweit der Anfang des Comics, der mich erzählerisch an Tarantino-Filme erinnerte. Die Gangster, die gemeinsam vorhaben, eine Mumie zu stehlen, sind jeder für sich eine spezielle Person; zu jedem gibt es eine Hintergrundgeschichte, und jeder von ihnen hat Gründe, sich mit den anderen anzulegen. Gemeinsam bilden sie ein Team, das mit coolen Sprüchen und scharfen Waffen in den Einsatz geht.
Was anfangs wie ein normaler Krimi wirkt, wird aber immer phantastischer: Dann ist nicht nur Smoke City« ein phantastischer Ort, sondern das gesamte Szenario trägt deutliche Horror- und Phantastik-Züge.
Erzählt wird das Ganze von Mathieu Mariolle. Seine Geschichte funktioniert für mich, die einzelnen Figuren und der gesamte Hintergrund haben mir sehr gut gefallen. Es gibt eine Reihe von ungewöhnlichen Wendungen und Elementen – sehr cool. Wenn der phantastische Charakter mehr an Bedeutung erlangt, bekommt die Geschichte auch mehr Dynamik und endet dann erwartungsgemäß mit Wendungen und Überraschungen.
Mit den Bildern hatte ich meine Schwierigkeiten. Benjamin Carré stellt die Figuren manchmal sehr steif dar. Sein düsterer Blick auf die Stadt, auf die Hochhäuser von außen oder die Gebäude von innen, ist eindrucksvoll; bei den Figuren schwächelt er. Damit konnte mich der Comic nicht packen. (Aber das ist Geschmackssache. Checkt einfach selbst die Leseprobe!)
So bleibt von »Smoke City« am Ende ein durchwachsener Eindruck. Aber das geht mir bei den Tarantino-Filmen ja meist auch so. Insofern ist mein Vergleich absolut passend …
1 Kommentar:
Weitere Informationen sowie eine Leseprobe gibt es selbstverständlich auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages – hier geht's zum ersten Band:
https://www.splitter-verlag.de/smoke-city-band-1.html
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