Seit einigen Wochen ist nun mein aktuelles Buch im Handel: Bei p.machinery wurde »In Clanthons Auftrag« veröffentlicht. Das Buch besteht vor allem aus Texten, die in früheren Jahren in Fanzines oder anderen Publikationen erschienen sind; hier habe ich sie zum ersten Mal zusammengetragen. Die Vorgeschichte für alles liegt allerdings in den ganz frühen 80er-Jahren.
Genau genommen ging es im Sommer 1979 los. Damals las ich in einer Amateurzeitschrift für Science-Fiction-Fans, die den schönen Titel »Carthago« trug, von einem Verein, der sich mit der Fantasy-Literatur beschäftigte. Dieser Verein nannte sich Erster Deutscher Fantasy Club e.V. (EDFC) und gab diverse Zeitschriften heraus, die Namen wie »Magira«, »Fantasia« und »Follow« trugen.
Ich war zu dieser Zeit ein Schüler der zehnten Klasse, ging auf das Gymnasium unserer Kleinstadt und träumte von einer Karriere als Schriftsteller. Science Fiction und Fantasy waren meine Genres, und ich stellte mir vor, wie großartig es sei, mit eigenen Büchern meine Welten zu schaffen. Weil ich eine Chance sah, dieses Ziel mithilfe eines Vereins weiter vorantreiben zu können, bestellte ich mir beim EDFC Paket der unterschiedlichen Publikationen und las mich sehr schnell ein.
Ich erkannte, dass man in diesem Verein unter anderem eine Fantasy-Welt namens Magira simulierte. Wer Mitglied im Verein wurde, konnte als Charakter auf dieser Fantasy-Welt auftauchen, konnte sich dort einem Volk oder Clan anschließen und dann Geschichten über seinen Charakter erfinden. Es gab allerlei Veranstaltungen, und man konnte Freundschaft mit anderen Fantasy-Fans schließen.
In Briefen und Broschüren wurden mir die nächsten Schritte erläutert. Man musste sich einen Fantasy-Namen aussuchen, dann konnte man sich zu einem der Clans gesellen. Recht schnell trat ich in Kontakt zum Greifen-Clan, in dem man sich wiederum verschiedenen Gruppierungen anschließen konnte. Man konnte Priester sein oder Krieger, aber auch Esraner. Dabei handelte es sich um eine Untergruppierung, in der eine afrikanische Wüstenkultur simuliert wurde.
Ich wählte mir den Namen Ghazir en Dnormest, der – wie ich hoffte – ein wenig an meinen eigenen Namen Anklang fand, mit dem »en« für mein »N« und dem »Dnormest«, das ich von »Norbert« ableitete. Ebenso suchte ich mir das Volk der Bekassiden aus. Das waren afrikanisch aussehende Wüstenreiter mit eigener Kultur.
So entstand meine Figur. Wie ich das heute sehe, steht auf einem anderen Blatt. Darüber schreibe ich zu einer anderen Gelegenheit, würde ich sagen …
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