Es gibt ein Bild von meiner Schwester und mir, das ich sehr gut im Gedächtnis habe: Wir stehen nebeneinander, ich vielleicht sechs, sie vielleicht vier Jahre alt, kleine Schwarzwaldkinder halt. Hinter uns sieht man einen Wasserfall, wir stehen auf Steinen und sehen uns an. Das Bild ist zugleich meine älteste Erinnerung an die Triberger Wasserfälle. Ob wir als Kinder oft dort waren, weiß ich nicht mehr; sie zählen aber zu meinen Kindheitserinnerungen.
Dieser Tage war ich wieder einmal in Triberg, mehr als vierzig Jahre danach. Und ich muss gestehen: Die Wasserfälle sind immer noch eindrucksvoll, und ich stand immer wieder da, ließ das Bild auf mich wirken, das brausende Wasser, die steilen Felsen, die Bäume und das Moos, die Eichhörnchen und Eichelhäher. Die Verantwortlichen vor Ort hatten viele Wege modernisiert, die Treppengeländer wirkten stabil, und man hatte für schöne Möglichkeiten gesorgt, sich hinzusetzen und das Naturschauspiel zu bewundern.
Wir waren immerhin unter der Woche vor Ort, das war gut so. Der Ansturm der Besucher hielt sich in Grenzen. Offenbar war ein Bus mit italienischen Touristen vor Ort, dazu kamen Inder, Amerikaner und Franzosen – natürlich ebenso viele Menschen aus Deutschland. Handys klickten, Kameras waren überall im Einsatz – bei manchen Leuten hatte ich das Gefühl, dass sie das Naturschauspiel nur durch die Kamera betrachteten. Das fand ich ein wenig traurig.
Ich genoss den Aufenthalt an den Wasserfällen sehr. Die Luft war gut, die Bewegung machte Spaß, und die Schwarzwald-Atmosphäre holte mich gewissermaßen in meine Kindheit zurück. Das war dann doch ein richtig schöner Ausflug!
1 Kommentar:
Hm, anscheinend hatten wir bei unserem Besuch einen schlechten Tag erwischt. Wir kamen letztes Jahr aus dem Urlaub in der Schweiz in Triberg vorbei und waren etwas erschlagen. Die Busse! Die Touristen! Die Souvenirläden! Die Kuckucksuhren!
Au weia.
Ich glaube, das war an einem Samstag oder Sonntag.
Die armen Wasserfälle.
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