09 September 2019

Der Deutsche SF-Preis wird vergeben

Ich gestehe, dass ich von vielen Buch- und Literaturpreisen nicht viel halte. Häufig habe ich das Gefühl, dass bei den Preisträgern gerne die Leute ausgesucht werden, die zu einer »In-Group« gehören. Die Science Fiction und Fantasy bieten da keinen relevanten Unterschied. Beim Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) habe ich allerdings das Gefühl, dass die Jury ihre Arbeit sehr ernsthaft ausübt.

Für den DSFP 2018 wurden jetzt die Preisträger bekannt gegeben. Relevant für den Preis, so die Jury, sind »alle im Original in deutscher Sprache im Jahr 2017 erstmals in gedruckter Form erschienenen Texte des Literaturgenres Science-Fiction«. Ich bin sicher, dass ich hier an der einen oder anderen Stelle meinen Einwand erheben würde, wenn ich unbedingt wollte, möchte aber diesmal nicht meckern. Der Preis, der zudem mit 1000 Euro je Kategorie dotiert ist, wird von mir als relevant empfunden.

Wobei ich mich zur Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte« kaum äußern kann. Hier lese ich selbst zu wenig, um ernsthaft mitreden zu können. Gewonnen hat die Geschichte »Confinement« von Thorsten Küper, erschienen in »Nova 26« – bei diesem Magazin lief mein Abonnement schon vor Jahren aus, weil ich mit der Lektüre nicht hinterherkam.

Der Autor ist mir bekannt, seine Texte sind meist ideenreich und gut geschrieben. Ich gehe also davon aus, dass die Jury den Preis nach klarer Diskussion vergeben hat.

Beim Preis für den besten Roman kann ich mitreden. Es gewann »Hologrammatica« von Tom Hillenbrand, den ich selbst gelesen hatte und sehr schätzte. Auf dem zweiten Platz landete »NSA« von Andreas Eschbach, bei dem ich sicher war, dass man ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Jury auszutragen hatte.

Interessant finde ich, dass der dritte Platz von einem untypischen Roman eingenommen wird. »Die Hochhausspringerin« von Julia von Loucadou war mir bislang völlig unbekannt.

Insgesamt lohnt es sich, die Liste der Preisträger_innen anzusehen. Sie ist interessant genug für eine längere Betrachtung und macht mich auf den einen oder anderen Titel neugierig. Den Preisträgern möchte ich an dieser Stelle gratulieren!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Frei nach "Cut & Pest" rächt es sich natürlich, wenn der Autor der aktuellen Infos zum aktuellen DSFP nichts liest, was er aus vorherigen Veröffentlichungen übernimmt. Selbstredend ist nicht der DSFP 2018 vergeben worden, sondern der DSFP 2019, und ebenso selbstredend sind es nicht die Veröffentlichungen 2017, die relevant waren, sondern die aus dem Jahr 2018.

Ich habe das auf dsfp.de mal eben korrigiert. Zum Glück habe ich da ja auch Zugriff.

My. aka Michael Haitel
DSFP-Aufräummamsell :)

Dirk Eickenhorst hat gesagt…

Lieber Klaus,
ich habe nicht allzu viel Erfahrung mit Literaturpreisen, war aber immerhin im Jahr 2007 beim William-Voltz-Award auf dem zweiten Siegertreppchen gelandet. Ein Preis, der mir als William Voltz-Fan besonders viel bedeutet hat. Jedenfalls hatte ich damals den Eindruck, dass die Jury ihre Aufgabe ernst genommen hat. Schade übrigens, dass es den Preis nicht mehr gibt.
Ich habe noch an zwei weiteren Wettbewerben teilgenommen, einmal wurde ich für einen Literaturpreis in Sachsen nominiert (inkl. Lesung und Ehrung im Lokal-TV anlässlich einer Literaturgala) und einmal kam ich zwar nicht aufs Siegertreppchen, aber dafür wird mit der damals eingereichten SF-Story heute die estländische Jugend auf ihr Deutsch-Diplom vorbereitet (im deutschen Gymnasium Tallinn).
Das waren aber auch allesamt kleine, feine Wettbewerbe.
Liebe Grüße
Dirk