13 November 2018

Man kann mich »erspenden«

Ich finde schon den Ansatz sehr gut: Unter dem Namen »Autoren helfen« haben sich Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum zusammengetan. Sie wollen – so steht es auf der entsprechenden Internet-Seite – »ihre kreativen Kräfte bündeln und sich für humanitäre und soziale Anliegen einsetzen«. Seit ihrer Gründung im September 2015 hat die Initiative immer wieder auf politische Themen aufmerksam gemacht und Spenden gesammelt.

Dabei wird eine politische Agenda verfolgt, die ich ebenfalls begrüße: Es geht um die Unterstützung von Flüchtlingen. So wurde die Initiative Flüchtlingspaten Syrien e.V. gefördert, Geld ging an schwangere Frauen im Flüchtlingscamp Idomeni, es gab Leseförderung in Frankfurt/Oder.

Das aktuelle Projekt heißt »Verschenke eine Wohnzimmerlesung«, und da bin ich jetzt auch dabei. (Im Team sind Autorinnen wie Kathrin Lange und Ursula Poznanski, die ich kenne und schätze, denen ich sehr vertraue.)

Das Projekt ist spannend, man kann sich praktisch einen Autor oder eine Autorin »erspenden«. Die Mixtur an Personen ist enorm: Lyriker und Krimischreiber, Science-Fiction- und Thriller-Autoren sind vertreten. Wer sich dafür interessiert, schaut auf der entsprechenden Seite, welcher Autor in der Nähe wohnt – und dann kann man sich jemanden für eine Lesung ins Wohnzimmer halten. Okay, man muss natürlich etwas spenden – aber das ist bei so einer Aktion ja der erwünschte Nebeneffekt.

Ich finde das Projekt super, und ich würde mich freuen, wenn es erfolgreich würde. Ich zitiere gern: »In Zeiten wie diesen ist jeder Einzelne gefragt, ein Zeichen zu setzen für Toleranz und Weltoffenheit. Denn jetzt entscheiden wir, in was für einem Land wir in zehn Jahren leben werden.« Eine Wohnzimmerlesung verändert nicht die Welt, kann hier aber durchaus etwas bewegen – und wenn's nur Spenden sind, die an die richtige Stelle gelangen.

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