25 November 2018

Grindelwalds Verbrechen

»Puh.« Das sagte ich, als ich im »Filmpalast« in Karlsruhe aus dem IMAX herauskam und meine Drei-D-Brille abgab. Und dann noch mal: »Puha.« Ich brauchte eine Weile, um eine vernünftige Stellungnahme zu »Grindelwalds Verbrechen« hinzubekommen.

Mittlerweile habe ich ein klares Wort dafür: »unentschlossen«. Der Film ist nicht schlecht, ich habe mich sehr gut unterhalten. Er weist eine Reihe von starken Sequenzen auf – die Gefangenenbefreiung am Anfang etwa –, bringt aber derart viele verworrene Abläufe, dass ich zeitweise kopfschüttelnd im Kinosaal saß.

Seien wir fair: Ich habe die »Harry Potter«-Filme alle sehr gern gesehen und fand den ersten Teil von »Phantastische Tierwesen« großartig – so viele tolle Monster, so viele coole Bilder, so viel Phantasie. Bei diesem zweiten Teil der Serie war ich streckenweise einfach verwirrt.

Ich verzichte darauf, die Schwächen aufzuzählen oder den Inhalt zu erzählen. Das eine ginge sowieso nicht ohne das andere, und man kann das alles im Netz nachlesen. Nur fiel mir halt eines auf: Man versteht diesen Film nicht, wenn man den ersten Teil nicht mehr im Kopf hat. So ging es mir.

Ich wusste nach zwei Jahren einfach nicht mehr, wer welche Frau war. Mit welcher Dame war der Held verliebt, verlobt oder verschwägert? Wer war noch mal dieser Credence, der offenbar der Auslöser für ganz viele Geheimnisse ist? Und wieso muss ich all diese verwickelten Familiengeschichten lernen, wenn ich doch einfach haufenweise coole Fantasy-Viecher sehen will?

Trotzdem: Es gibt in diesem Film auch coole Szenen. Wenn der Held in seinem Koffer unterwegs ist, hat das viele Schauwerte. Die Besuche in Hogwarts sind für jeden »Harry Potter«-Freund ein willkommenes Vergnügen. Die Darstellung von Paris ist stark, das haben die Macher des Films toll gemacht.

Ich kann ihn nur bedingt empfehlen. Man muss entweder das Hirn ganz stark einschalten, um alles zu kapieren, oder es komplett ausschalten, um alles genießen zu können. So ein Zwischendrin, wie ich mir es gegönnt habe, führt zu Verwirrungen; so viel weiß ich nun.

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