Am Samstag abend, 6. Februar 2016, sah ich zum ersten Mal ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk – »Band« scheint mir hier der falsche Begriff zu sein – aus Dresden auf der Bühne: Anna Mateur & The Beuys spielten im Tollhaus in Karlsruhe, und ich war völlig begeistert. Dabei wusste ich nicht so richtig, was auf mich zukommen sollte; ich ließ mich also überraschen.
Anna Mateur ist eine Sängerin, die rein optisch schon reinkracht: Sie ist eher rundlich, um es vorsichtig zu sagen, macht daraus aber keinen Hehl und tobt trotzdem ganz schön auf der Bühne herum. Begleitet wird sie von einem Gitarristen, den sie auf der Bühne öffentlich »anschmachtet«, und einem extrem cool wirkenden Cellisten, der unter seinem Hut aber oftmals selbst lachen muss.
Was die drei boten, war im Prinzip Musik-Kabarett. Bekannte Stücke wurden verwurstet – großartig beispielsweise »Daddy Cool« von Boney M., was jetzt eine ganz andere Note bekam –, eigene Stücke aber ebenso gebracht und vor allem das Publikum immer mal wieder ordentlich verarscht. Die Sängerin glänzte durch Selbstironie, machte klare Aussagen zu Pegida und Sexismus, lieferte aber vor allem eine Show voller Überraschungen und viel Witz ab.
Ich meine: die Fanfare aus »Star Wars« auf einer Flöte ... Rage Against The Machine in einer originellen Version mit Paartanz auf der Bühne ... ein Medley mit allerlei großen Hits in den Versionen der Band ... Ich finde Anna Mateur & the Beuys richtig groß und wünsche der Sängerin und ihrer Band weiterhin ordentlichen Zulauf.
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