Die uralte Punk-Band Razors habe ich nie gesehen. Als die sich in Hamburg gründeten und ihre ersten ruppigen Auftritte hinlegten, wohne ich als pickeliger Jugendlicher in meinem Schwarzwalddorf. Die Platten kaufte ich mir irgendwann in den 80er-Jahren nach. Und als sie in den Nullerjahren mal wieder auftraten, bekam ich es irgendwie nicht mit.
Ihre erste Single brachten die Razors schon 1979 heraus; im Jahr 2015 wurde sie von Incognito Records im Rahmen einer »Classix Series« neu veröffentlicht: im Original-Layout, was in den heutigen Zeiten schon extrem cool aussieht. Und die zwei Stücke knallen auch heute noch.
»Christ Child« ist ein schneller Punkrock-Hit, wie sie Ende der 70er-Jahre häufig aufgenommen wurde: aggressiv und schnell und nicht unbedingt intellektuell. Das Stück »Enemy« auf der B-Seite ist deutlich länger und auch komplexer, trotzdem hundertprozentig Punkrock.
Ich finde es klasse, dass die Single für die »Nachgeborenen« neu aufgelegt worden ist. Will ich also jetzt mal wieder in den Genuss der ersten Razors-Platten kommen, lege ich nicht mein verkratztes Original, sondern diese gelungene Nachpressung auf den Plattenteller.
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