Als »A Haunting in Venice« im Kino kam, verpasste ich den Film. Das ist auch schon wieder einige Monate her. Dieser Tage kam ich endlich dazu, ihn im Streaming anzuschauen – und ich war von der Machart des Films und seiner Geschichte sehr angetan. Die Mixtur aus leichtem Grusel und Krimi funktioniert für mich sehr gut.
Es ist der dritte Film, den Kenneth Branagh nach einem Roman der Autorin Agathe Christie drehte. Ich hatte mir die anderen beiden Filme in den vergangenen Jahren angesehen. »Mord im Orient Express« hatte mich mit der winterlichen Atmosphäre gepackt, bei »Tod auf dem Nil« gefiel mir die Darstellung der versnobten Reisenden, unter denen sich anscheinend ein Mörder befindet.
»A Haunting in Venice« ist im Jahr 1947 und in Venedig angesiedelt, womit er weit von der literarischen Vorlage abweicht. Die Stadt auf dem Meer spielt eigentlich keine große Rolle; ab und zu schwenkt die Kamera über sie drüber, gelegentlich sieht man den Markusplatz oder eine Gondel. Es regnet ohnehin die meiste Zeit, aber die Stadt zeigt einen morbiden Charme, der letztlich den Film trägt. Dadurch ergibt sich ein eindrucksvoller Hintergrund.
Hauptsächlich spielt die Geschichte in einem Haus, in dem es angeblich spukt. Eine Séance findet statt, eine Journalistin spielt ebenso eine Rolle wie ein bekanntes »Medium«, und am Ende gibt es mehrere Tode sowie einen klaren Mordplan.
Seien wir ehrlich: Hätte man die gleiche Geschichte bei hellem Licht und mit vielen Außenaufnahmen erzählt, wäre sie schlapp geworden. Der Effekt entsteht durch die Dunkelheit in den Fluren, das schlechte Wetter außerhalb des Gebäudes und die schlechte Beleuchtung aller Räumlichkeiten. Dadurch entsteht ständig der Charakter eines Spukhauses, und diese unheimliche Atmosphäre zeichnet den Film aus.
Kenneth Branagh überzeugt für mich als Hercule Poirot. Er wirkt nicht lustig, sondern eher melancholisch; mit den alten Hercule-Poirot-Verfilmungen hat das nichts zu tun. »A Haunting in Venice« liefert meist glaubhafte schauspielerische Leistungen, viele starke Szenen und einige echte Überraschungen.
Ich fand den Film klasse!
1 Kommentar:
Wer sich für »A Haunting In Venice« weiter und vor allem grundsätzlicher interessiert, kann sich in diesem Wikipedia-Beitrag hier entsprechende Informationen holen:
https://de.wikipedia.org/wiki/A_Haunting_in_Venice
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