Wann genau ich zum ersten Mal das Jugendzentrum »Murgtäler Hof« in Freudenstadt betrat, lässt sich kaum mehr herausfinden. Ich vermute, dass es 1977 war, noch zu Beginn des Jahres, und ich im Verlauf jenes Jahres zu einem regelmäßigen Besucher dieser Einrichtung wurde.
Und leider weiß ich auch nicht mehr, wann zum ersten Mal das sogenannte JuZ-Info erschien. Dabei handelte es sich um ein A4-Blatt, das doppelseitig beschrieben und kopiert wurde. Die Mitglieder des Fördervereins bekamen es mit der Post geschickt, wir Jugendlichen erhielten es im Jugendzentrum.
Hielt ich mich im Jugendzentrum auf, was immer häufiger der Fall wahr, las ich das JuZ-Info immer gern. Es enthält Informationen zu besonderen Aktionen oder kommenden Konzerten, es wurde aber auch eine Menge an Quatsch und Unsinn verbreitet. Als »Redaktion« zeichnete niemand mit Namen verantwortlich, aber es war klar, dass andere Jugendliche dahintersteckten und die JuZ-Verantwortlichen nur den Druck und den Vertrieb übernahmen.
Weil mich Ende der 70er- und zu Beginn der 80er-Jahre das Machen von Zeitschriften immer mehr faszinierte, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich selbst am JuZ-Info mitmachen durfte. Meist saßen wir einmal in der Woche zusammen: drei Jugendliche, manchmal vier, allesamt Jungs, und zeitweise kamen wir aus dem gleichen Dorf, kannten uns also schon seit der Grundschule.
Die ernsthaften Themen hatten wir schnell erledigt: Konzerte, Veranstaltungen, allgemeine Informationen. Dann kam der Quatsch. Wir erzählten vom Wetter und machten Witze, die wir unglaublich lustig fanden. Vermutlich würde ich die Witze heute als peinlich empfinden.
Vor allem nannten wir uns »Redaxion«, nicht »Redaktion«. In einer Zeit, in der man von »Comix« und »Punx« schrieb, schien uns das angemessen. Es fehlte allerdings nicht an Leuten, die uns schrieben und uns auf den offenkundigen Fehler aufmerksam machten.
Im Nachhinein weiß ich nicht einmal, an wie vielen Ausgaben des JuZ-Info ich mitwirkte. War es ein Dutzend, waren es zwanzig Ausgaben? Irgendwann verlor ich die Lust und ging nicht mehr zu den Treffen, und irgendwann gab es auch kein JuZ-Info mehr.
Und leider habe ich damals versäumt, eines der Blätter aufzubewahren. Das wären heute schöne Erinnerungen an eine Zeit, die sich so unbeschwert anfühlte.
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