Heute geschah es wieder, und es fiel mir nur auf, weil es besonders dreist aussah. Wenn ich mit dem Auto aus Karlsruhe hinausfahre, um nach Rastatt zu kommen, wo ich arbeite, nehme ich die Rheinstraße, die nichts anderes als eine Verlängerung der Kaiserstraße ist.
Dank der weisen Verwaltung, die Karlsruhe durch alle Probleme unserer Zeit führt, gibt es in diesem Bereich der Straße zwei Spuren. Die eine ist offensichtlich für Autos eingerichtet, die andere ist ebenso offensichtlich eine Rechtsabbiegespur. Und diese wurde am heutigen Morgen besonders intensiv genutzt.
Der Fahrer des Kleinwagens, der schon gut hundert Meter vorher gedrängelt hatte, nutzte die Rechtsabbiegespur – sie ist sehr schmal –, um sich sowohl an mir als auch an den Fahrzeugen vor und hinter mir vorbeizuquetschen. Rechts von ihm standen parkende Autos, links rollte der Verkehr im Schritttempo.
Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, wie mir schien. Gut, wenn es eine Rechtsabbiegespur gibt! Diese war auch eindeutig gekennzeichnet. Eine durchgezogene Linie trennte diese Spur vom Autoverkehr, und alle zwanzig Meter wies ein gemaltes Fahrrad darauf hin, dass man hier mit dem Auto fahren und rechts abbiegen durfte.
Wie weise unsere Stadtführung doch ist!
(Bevor das jemand in den falschen Hals kriegt: Ich weiß schon, was eine Fahrradspur ist. Wenn ich in diesem Teil der Stadt mit dem Rad unterwegs bin, nutze ich die Nebenstrecken, auch wenn die Strecke weiter ist, oder fahre auf dem Gehweg, vorsichtig natürlich. Angesichts ein- und ausparkender Autofahrer sowie der Menschen, die ständig die Radspur als Rechtsabbiegespur benutzen, erscheint mir das als sehr sinnvoll. Warum an dieser Stelle eigentlich nie kontrolliert wird, ist mir schleierhaft.)
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