Denke ich an die Welle von Hardcore-Bands, die Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre aus den USA nach Europa herüberschwappte, fallen mir haufenweise Namen ein. Die Band Brickhouse taucht dabei nie auf. Kein Wunder: Die kurzlebige Hardcore-Band aus Philadelphia gründete sich 1989, brachte ein Demo-Tape und eine EP mit dem hübschen Titel »Frankford« heraus, die 1990 veröffentlicht wurde, und löste sich dann auch zackig wieder auf.
Insgesamt sechs Leute bildeten die Band, die live mit zwei Sängern auftrat. Ich habe die EP irgendwann in den 90er-Jahren für kleines Geld aus einer Plattenkiste gekauft und finde sie immer noch gut. Der Sound ist rotzig, gelegentlich gibt es schöne Mosh-Abschnitte, aber unterm Strich ist die Band ohne Metal-Allüren.
Für die damalige Zeit bieten Brickhouse einen sehr typischen Sound: schnell und energisch meist, zwischendurch ein wenig schleppend, um dann wieder Gas zu geben, dazu ein keifender Sänger, der sich gelegentlich unterstützen lässt. Das ist knallig, das kann ich mir immer anhören.
Textlich war die Band auf der sicheren Seite. Die Burschen verzichteten auf den patriotischen Pathos, der sich bei den Hardcore-Bands jener Tage gelegentlich einschlich. In »Enough« regt man sich über White-Trash-Idioten auf: »It's not just nazis echos that caused me to write this song« heißt es hier. Und: »You're not too tough.«
Ernsthaft: Die Platte ist klasse. Mir ist ein wenig unverständlich, warum diese Band in irgendwelchen »Hall Of Fame«-Listen nicht auftaucht. Vielleicht weil sie mit diesem Sound nicht aus der Lower East Side von New York, sondern aus dem Stadtteil Frankford in Philadelphia stammte?
1 Kommentar:
»Nowhere But«: So klang die Band BRICKHOUSE aus Philadelphia im Jahr 1990, so mochte ich damals den Hardcore-Punk … auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=1zYk6SA5yWs
Skurrilerweise gibt’s die Band auf Facebook; heißt das, die machen bald wieder was gemeinsam:
https://www.facebook.com/BRICKHOUSE-FKD-124151897711074/
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