Ich habe jahrelang über den Deutschen Phantastik-Preis gelästert. »Da gewinnen ja Leute, die nichts können«, behauptete ich großkotzig. Oder auch gern: »Da stimmen halt die Freunde der Kleinverlage über die Produkte der Kleinverlage ab.« Manches preisgekrönte Buch fand ich nämlich völlig unlesbar, manchen preisgekrönten Grafiker hätte ich in den 80er-Jahren nicht in einem meiner Fanzines veröffentlicht.
Bei allem Geläster war ich allerdings auch immer ein wenig neidisch, wenn es für mich als Person oder für »meine« Serie keinen Preis gab. Und selbstverständlich war mein Geläster überheblich und nicht angebracht.
Meine Sicht der Dinge hat sich mittlerweile geändert. Zwar finde ich die Form der Preisverleihung immer noch ein wenig zu »bemüht lustig«, aber ich habe akzeptiert, dass es sich beim Deutschen Phantastik-Preis um einen Publikumspreis handelt. Wer also sein Publikum am besten dazu animieren kann, bei diesem Preis abzustimmen, der gewinnt zu Recht. So einfach ist das.
Fürs Jahr 2016 habe ich fleißig nominiert, und ich habe bereits abgestimmt. Aussagekräftig wird der Preis in der Tat nur dann, wenn viele Leute abstimmen – nicht nur die Bekannten von Bekannten, sondern auch Leute, die sich engagiert um die phantastische Literatur kümmern und einen kritischen Blick mitbringen.
Mein freundlicher Hinweis also an die Fans von Science Fiction, Fantasy, Horror, Phantastik und was es mittlerweile an skurrilen Unterteilungen gibt: Macht mit, stimmt ab, beteiligt euch! Und beschwert euch hinterher nicht ...
1 Kommentar:
Man sollte immer eine große Kartoffel dabei haben. Oder zwei. Hinten ins Auspuffrohr gerammt (richtig tief ist sinnlos), und innerhalb Minuten ist das Thema erledigt. Und wenn man sich klammheimlich entfernt, ist der vernunftresistente Fahrer lange genug beschäftigt, den Motor wieder zu starten.
My.
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