Wenn mich eine Dienst- oder Privatreise nach Hamburg führt, versuche ich es immer einzurichten, dass ich eine ganz bestimmte Buchhandlung besuche. Oft klappt es, und nie verlasse ich das Geschäft, ohne ein neues Buch gekauft zu haben. Die Rede ist von der Buchhandlung Felix Jud; sie liegt beim Jungfernstieg »um die Ecke« und damit mitten im schicksten Teil der Hansestadt.
Was bei manchem anderen Geschäft ein echter Nachteil ist, weil es zu snobistisch wirken könnte, schadet bei dieser Buchhandlung nicht. Eher ist der Einfluss durch die großbürgerliche Umgebung ein positiver: Es fehlt an den Bergen von schlecht geschriebenen und schlecht verarbeiteten Büchern, die andere Buchhandlungen geradezu verstopfen.
Bei diesem Geschäft ist der Stil irgendwie positiv. Es beginnt bei der schönen Architektur – das Geschäft verläuft auf zwei schmalen Etagen, und Regale erstrecken sich entlang der Treppen – und endet bei der Auswahl der Sachbücher, der Romane, der Klassiker, des Antiquariats und der schönen Kinderbuch-Abteilung. Alles wirkt, als sei es mit viel Herz und Verstand ausgesucht worden; hier waren eindeutig Leute am Werk, die etwas von Literatur verstehen und das auch vermitteln wollen.
Das Personal ist zurückhaltend; man kann nach Herzenslust stöbern. Und wer eine Frage hat – was ich schon oft genug mitbekam –, bekommt eine fachkundige Antwort. Bei dieser Buchhandlung bin ich einfach gern Kunde, und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in Hamburg.
2 Kommentare:
Konban wa, Klaus san.
Demnach eine der vielen kleinen Buchläden, die ausdrücklich unterstreichen, daß Bücher keine übliche Ware sind - sondern ein Gut.
Glücklicherweise kann ich in meinem Städtchen auf einen ähnlichen Laden zurückgreifen.
bonté
Hier der Direkthandlung zur Buchhandlung Felix Jud in Hamburg – ein schöner Platz zum Stöbern ist das:
http://felix-jud.de/
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