30 April 2013

Dorfpunks verfolgen mich

Ich kannte sie »von früher« her, als wir beide im besetzten Haus in der Stephanienstraße zu lautem Punkrock unser Bier tranken. Als wir uns trafen, plauderten wir das übliche oberflächliche Zeugs, das man nach langer Zeit eben so redet. Bis sie irgendwann mit einem Kompliment herausrückte: »Dein Buch ist in den offiziellen Schulempfehlungen für die Lektüre.«

Ich benötigte eine Weile, bis ich kapierte, dass irgendwelche Schulbehörden offensichtlich einen Roman von mir auf eine Empfehlungsliste gesetzt hatten, und fragte nach. »Na klar«, sagte sie, »Du hast doch ›Dorfpunks‹ geschrieben.«

Es war einer der Momente, an denen ich am liebsten heulend zusammengebrochen wäre. Okay, nicht ganz so schlimm, aber ... Meine ganze Freude war natürlich futsch. »Das Buch ist von Rocko Schamoni, nicht von mir«, erläuterte ich, »mein Buch heißt ›Vielen Dank Peter Pank‹, und das kam einige Jahre davor raus.«

»Aber es steht nicht auf der Empfehlungsliste«, konterte sie. Und damit hatte sie natürlich recht; ich brauchte es nicht einmal nachzuprüfen. Wieder hatten mich die »Dorfpunks« geschlagen ...

1 Kommentar:

Mike hat gesagt…

Bei Peter Pank gibt's viel mehr Sex und Gewalt. Also viel besser ;)