16 Januar 2008

Zeitmangel und andere Mängel

»Zeitmangel gibt es nicht«, ermahnte mich die Autorenkollegin. »Das ist alles nur eine Frage der Prioritäten.« Das war nicht die wörtliche Formulierung, so habe ich es für mich ins Hirn gebrannt.

Recht hat sie. Wer will, kann alles. Und wer beispielsweise viel Freizeit haben will, muß eben schauen, wie er das mit seinem Beruf auf die Reihe bekommt. Oder wer den großen Weltbestseller schreiben will, muß eben jeden Tag zwei Stunden dran arbeiten oder sechs Wochen am Stück freimachen oder sonst was tun.

Ist eigentlich alles ganz einfach.

Nur für mich nicht. Wahrscheinlich stehe ich mir selbst im Weg, wahrscheinlich macht mir mein Beruf glatt auch noch Spaß. (Soll ja solche Leute geben.) Und vielleicht setze ich die Prioritäten wirklich komplett falsch.

Aber nach einem Tag im Büro ist es meiner Ansicht nach viel sinnvoller, sich »L'auberge espagnole« auf DVD anzugucken und sich dabei zu amüsieren, als sich an den Computer zu setzen und zwei Seiten an einem Romanprojekt zu schreiben.

Wenn's dann so mit dem Lebenswerk nichts wird, ist mir das im Augenblick egal.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Genau!
Eine Mitarbeiterin sagt immer, man muss sich nur organisieren und sich an seine Vorsätze halten. Ich bin aber Chaot. Ich glaube, dass ich so unterm Strich mehr schaffe als jemand, der alles plant und dann vielleicht Sachen gleich sein lässt, weil er sich schon ausrechnet, dass er sie gar nicht schaffen kann.
Nach einem Monster-anstrengenden Worcaholic-Tag gehe ich jetzt mit dem Hund spatzieren, dann zum Karate und dann gucke ich mir das Dschungelcamp an. Mit Wonne. Scheibi