In der kleinen Bäckereifiliale, die ich in der Mittagspause angesteuert hatte, war viel los. Vor mir standen drei Mädchen, die sich Brötchen oder Brezeln kauften; einige Jungs drückten sich vor der Tür herum und zeigten sich gegenseitig Bilder auf ihren Smartphones. Ich hatte das nahe gelegene Gymnasium nicht vergessen, den Andrang in der Mittagspause aber verdrängt.
Als ich an der Reihe war, atmete die Verkäuferin sichtlich durch. »Was möchte Sie bitte?«, fragte sie.
Ich gab meine Bestellung auf. Während sie zusammenpackte, was ich haben wollte, sagte ich: »Man merkt, dass die Ferien vorüber sind, oder?«
»Ganz eindeutig.« Sie seufzte. »Auf einmal ist der Laden mit Schülern voll.« Dann lachte sie. »Aber es ist ja gut fürs Geschäft.«
Sie gab mir die Bäckertüten, ich bezahlte den geforderten Preis. Auf einmal sah sie mich an. »Sind Sie eigentlich Lehrer?«
Ich schüttelte den Kopf. »Sicher nicht. Wie kommen Sie darauf.«
»Na ja.« Sie lachte verlegen. »Sie haben eine Brille und so, und Sie sind halt nett. Das sind die meisten Lehrer ja auch, wenn die von der Schule rüberkommen.«
Ich versicherte ihr, kein Lehrer zu sein; wir lachten ein bisschen und wünschten uns gegenseitig einen schönen Tag. Dann trat ich hinaus in die Sonne und begab mich auf den Weg in Richtung Büro.
Ich und ein Lehrer? Ich schüttelte den Kopf. So weit war es schon mit mir gekommen? Vor zwanzig oder dreißig Jahren wäre niemand auf diese Idee gekommen. Ich fühlte mich auf einmal sehr bürgerlich.
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