Der Mythos des Geheimagenten James Bond ist bis in unsere Zeit ungebrochen. Was sich Ian Fleming in den fünfziger Jahren ausdachte, wurde zum Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Romanreihe, für weitergehende Filme, für Comics und Spiele. Und eben auch für neue Romane – diese werden ganz offiziell von dem erfolgreichen britischen Schriftsteller Anthony Horowitz verfasst.
Der zweite der neuen »Bond«-Romane ist bereits vor einiger Zeit unter dem Titel »Ewig und ein Tag« veröffentlicht worden. Und weil seine Lektüre echt Freude bereitet hat, möchte ich ihn an dieser Stelle unbedingt empfehlen. Er ist auch für Leute spannend, denen alle Filme oder die bisherigen Romane von Ian Fleming ein Begriff sind – er spielt nämlich in der Frühzeit der Figur.
Die Geschichte beginnt in Stockholm. James Bond ist als Agent des Geheimdienstes tätig, aber er ist noch nicht 007. Nachdem er einen blutigen Auftragsmord zu Ende gebracht hat, wird er nach London zitiert. Dort erst wird er zur »Doppel-Null« ernannt und erhält einen extrem heiklen Auftrag: Er soll nach Südfrankreich reisen, wo sein Vorgänger umgebracht worden ist, und die Hintergründe zu dessen Ermordung herausfinden.
Wie es sich gehört, spielen alle möglichen Bond-Elemente wichtige Rollen: Der Bösewicht ist finster und gemein, eine schöne Frau taucht auf, bleibt bis zum bitteren Ende geheimnisvoll, es gibt heftige Verfolgungsjagden und knallige Kämpfe, es geht um Drogenschmuggeln und buchstäblich weltweite Verwicklungen, und immer wieder bekommt man die Einblicke in die Welt der Schönen und Reichen, die es ja auch in den Filmen gibt.
Und das Beste daran: Wenngleich man weiß, dass James Bond überleben wird, ist die Geschichte trotzdem sehr spannend.
Das liegt an Horowitz. Der Autor versteht es, den Stoff in die neue Zeit zu bringen, so dass er nicht altmodisch wirkt, ihn aber trotzdem so in der Vergangenheit zu verankern, dass es nicht zu Anachronismen kommt. Einige Sexismen sind vorhanden, aber die passen in die Zeit der fünfziger Jahre und von daher zur Figur – Horowitz übertreibt es aber nicht. Der Autor hat eh einen sehr sauberen Stil, er verzichtet auf jegliche Experimente und erzählt einfach eine spannende und sehr gut recherchierte Geschichte.
»Ewig und ein Tag« ist ein spannender Krimi, der durch die Hauptfigur und den Mythos, der sich um sie rankt, noch gewinnt. Das Paperback mit Klappbroschur ist bei CrossCult erschienen, sieht sehr gut aus und lohnt sich.
1 Kommentar:
Mehr zu »Ewig und ein Tag«, darunter auch eine Leseprobe, gibt es auf der Internet-Seite von CrossCult.
Hier:
https://www.cross-cult.de/titel/ewig-und-ein-tag.html
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