15 Juni 2023

Die Violators und No Future

Zu den Bands, von denen ich früher nie einen Tonträger besaß, zählen die Violators. Die Engländer, die ihre kurze Zeit zu Beginn der 80er-Jahre erlebten, waren zwar relevant, aber ich sah sie nie live, und ich bekam nie eine ihrer Singles in die Finger. Da fand ich es schon gut, dass 1994 die Platte mit dem schönen Titel »The No Future Years« als CD veröffentlicht wurde; ich habe die Vinylscheibe, die bei Mad Butscher Records im Jahr 2016 herauskam.

Man muss klar sagen, dass es sich hier um ein echtes Zeitdokument handelt. Die Band gründete sich 1979 und löste sich gegen 1983 wieder auf. Man machte den rumpeligen Punk, der um diese Zeit üblich war, mit den entsprechenden Texten über Konflikte mit der Polizei und dem Staat. Es gab einen gewissen Hang zum Oi!, vor allem auch optisch feststellbar, in ihrer späteren Phase klang die Band fast nach Wave. Man wandelte sich also innerhalb weniger Jahre.

Das Ganze wurde auf EPs und Samplern veröffentlicht. Die Zusammenstellung ist also gut, wenngleich es leider kein Beiblatt und keinerlei weitergehende Informationen gibt. Das finde ich bei so einer Platte schade; so ein Informationsblatt hätte geholfen, die Stücke besser in die Zeit einzuordnen. 1981 ist nun mal doch einige Tage her …

Mir gefallen vor allem die Stücke, bei denen die Sängerin am Mikro ist. Helen Of Oi! war für ihre Zeit großartig, und das kann man heute noch gut nachvollziehen. Singt der Mann, wird es rüpeliger, aber auch das passt. So klang halt der authentische Punk dieser Tage.

Seien wir ehrlich: keine Platte, die man haben muss. Wer aber wissen will, wie Punk zu Beginn der 80er-Jahre klang, kann hier nicht viel falsch machen.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Zu dem Stück »Summer of 81« gibt es auf YouTube ein spannendes Video, das den Text des Liedes durch Bilder der Straßenkämpfe illustriert und damit klarmacht, worum es eigentlich in dem Lied geht:

https://www.youtube.com/watch?v=FMWJXWrenm0

Ein echter Punkrock-Klassiker!