21 Oktober 2018

Eine Hausaufgabe für die Autorinnen und Autoren

Am Sonntag beenden wir traditionell die Seminare für Autorinnen und Autoren in Wolfenbüttel mit einer letzten Diskussionsrunde. Eigentlich wollten Kathrin Lange und ich noch einmal Grundsätzliches besprechen – aber auf einmal war keine Zeit mehr dafür. Also gab die Kollegin den Teilnehmern des Seminars eine »Hausaufgabe« auf.

Es ging darum, welche Richtung man als schreibender Mensch eigentlich einschlagen kann und darf. Ist es in Ordnung, wenn ich beispielsweise einen Roman aus der Sicht einer muslimischen Frau schreiben würde – oder müsste man sagen, ich betriebe in einem solchen Fall »kulturelle Aneignung«? Darf man über die Zeit des Dritten Reiches schreiben und wie muss man in einem solchen Fall vorgehen?

Das sind grundsätzliche Fragen, die man sich als schreibender Mensch stellen sollte. Die Antworten sagen viel über den Menschen aus: Lehnt man schon die Frage als Zumutung ab? Kann man sie für sich einschätzen und beantworten? Ich wäre sehr gespannt darauf, die eine oder andere Antwort zu hören.

Aber natürlich ging es im Verlauf des Seminars, das am heutigen Sonntag sein Ende fand, vor allem um stilistische Details, um Erzählperspektiven und die Heldenreise, um Dialoge und Ideen. Viel Spaß hatten wir dabei auch; es wurde viel gelacht.

(Das Bild zeigt mich, wie ich die Hand hebe und eine »Fünf« zeige. Ich bestelle nicht fünf Bier, sondern kündige eine Pause von fünf Minuten an. Kathrin Lange, in der Bildmitte, grinst vor sich hin, Olaf Kutzmutz, rechts im Bild, lacht wohl über meinen naiven Glauben, die genannte Zeit würde eingehalten ...)

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