
Ich liebe die Romane von Robert B. Parker. Bei »Verfolgt in Paradise« bricht der Autor mit mehreren Regeln, die ansonsten für Krimis gelten. So gibt es keinen Mord, und die Fälle haben vor allem mit sexueller Belästigung zu tun und würden für viele Leute nur als Bagatelle gelten. (Die betroffenen Kinder und Frauen dürften das anders sehen.) Der Autor zeigt aber, wie sein Held ermittelt und wie er versucht, die Verbindungen zwischen den einzelnen Fällen herzustellen.
Es gibt die üblichen lakonischen Dialoge, die alle Romane von Robert B. Parker auszeichnen, diesmal bekommen die Beziehungen und Gefühle aber einen weiteren Raum als üblich. Der Held ist ein Trinker, und er muss versuchen, mit dem Alkohol umzugehen oder ihn sich ganz abzugewöhnen. Er will sich keine Schwächen eingestehen, und seine größte Schwäche ist seine Ex-Frau, zu der er sich immer noch hingezogen fühlt.
Damit entsteht eine ganz andere Art von Spannung, als man sie sonst in Krimis kennt. Klar gibt es auch ein wenig Action, und der Autor schildert die übliche Ermittlungsarbeit – aber ich fand die Beziehungen diesmal am interessantesten.
»Verfolgt in Paradise« ist ein typischer Parker-Roman, der alle Elemente enthält, die ich an den anderen Werken dieses Autors schätze. Doch sein gewisses Etwas zeichnet ihn ganz besonders aus. Spannend!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen