28 Dezember 2016

Auf der Suche nach Alesia

Den Begriff »Alesia« kennt jeder, der auch nur einmal eine »Asterix«-Comic gelesen hat. In der Stadt Alesia fand im Jahr 52 vor Christi Geburt die große Schlacht statt, in der die römische Armee unter dem Befehl von Julius Cäsar die Gallier unter dem Kommando von Vercingetorix schlug. Das ist historisch, wenngleich die »Asterix«-Darstellung eher humoristisch ist.

Weil es an einem Tag während unseres Aufenthaltes in Burgund in Strömen regnete, steuerten wir den Museumspark Alésia an. Das architektonisch eindrucksvolle Gebäude liegt in der Nähe des Hügels, auf dem sich damals die Stadt Alesia erhob.

Die umliegenden Hügel waren Schauplätze erbitterter Kämpfe, in denen die Zukunft von Europa entschieden wurden. (Wer sich für die historischen Details interessiert, möge sich die entsprechenden Wikipedia-Einträge durchschauen oder ein vernünftiges Geschichtsbuch lesen.)

Der Museumspark besteht aus dem Nachbau römischer Festungsanlagen, die auch aus der Ferne interessant aussehen, die wir uns im strömenden Regen aber nicht anschauten, und einem schönen Interpretationszentrum. Dort kann man durch Ferngläser schauen und beispielsweise den Hügel betrachten, auf dem sich damals die gallische oder germanische Reiterei sammelte.

Die Ausstellung selbst ist – mithilfe von Audio-Guides in deutscher Sprache – echt toll gemacht. Es werden nicht nur die Waffen und die Kleidung der Soldaten präsentiert, sondern es wird auch darüber informiert, wie sich die Heere bewegten und wie die kulturellen Unterschiede damals aussahen.

Nicht nur weil es so sehr regnete, hielten wir uns über zwei Stunden in dem eindrucksvollen Multimedia-Museum auf. Als wir es verließen, hörte der Regen auf; dann konnten wir uns immerhin noch die Ausgrabungsstätte auf dem Hügel anschauen.

Wir standen auf den Trümmern des alten Alesia und sahen auf die Ebene hinunter, wo die Römer ihre kilometerlangen Gräben ausgehoben hatten. Schon faszinierend ... Dann regnete es allerdings wieder, und wir schauten, dass wir in ein Café kamen.

1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Salut, Klaus.
Manche Ecken auf der Erde sind, historisch besehen, definitiv knietief mit Blut eingelassen. Anmerkenswert, wenn man/frau Jahrtausende - oder wie bei Verdun, nur ein Jahrhundert - später am Ort steht.
Figuren der Geschichte, wie Caesar oder Vercingetorix, sind inzwischen zu gern polierten Legenden idealisiert, nicht zuletzt auch durch manchen Historiker. Dabei bleibt der Römer ein machtgieriger Schlächter(*) & der Arverner bar der Skrupel.
Groß - im Sinne einer Anerkennung - waren beide nicht.
Trifft aber auch auf das Gros der historischen Namen zu.

bonté

(*)De Bello Gallico hin oder her