
Eine weitere klassische Geschichte ist »Die Augen des Hieronymus«, die ebenfalls einen unheimlichen Charakter aufweise. Als Autorin wird L. Andro genannt; dabei handelt es sich um das Pseudonym der Wiener Schriftstellerin Therese Rie, die von 1879 bis 1934 lebte. Ihre Geschichte weist kriminalistische Aspekte auf.
Allein diese Texte lohnen sich; ich mag die Verbindungen zur alten Phantastik, die »Arcana« herstellt. Mit den Autoren Horst-Dieter Radke und Jörg Petersen sind darüber hinaus auch moderne Texte enthalten. Es gibt zudem ein Nachruf auf den verstorbenen Schriftsteller Malte S. Sembten sowie einige Rezensionen.
Alles in allem bleibt sich »Arcana« mit seiner Nummer 23 treu. Das Heft ist unaufgeregt: Weder erstickt es in literaturtheoretischem Brimborium, noch verfällt es in moderne Flachheit. Die Autoren und ihre Werke werden sorgsam präsentiert, das Layout ist zurückhaltend und schlicht.
Eine lohnenswerte Lektüre ist so ein Magazin allerdings nur für Menschen, die Lust an der klassischen Phantastik haben. Für die birgt es genügend Interessantes. Die aktuelle Ausgabe umfasst 72 Seiten und kostet fünf Euro; zu beziehen ist sie beim Verlag Lindenstruth.
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