27 April 2016

Clockwise 2016

Über das Fanzine »Counter Clock« des schwedischen Science-Fiction-Fans Wolf von Witting schrieb ich in diesem Blog schon einige Male. Zuletzt las ich sein Fanzine »Clockwise«, das die Nummer 2016 trägt und sich damit eindeutig auf das neue Jahr bezieht. Es ist streng genommen eine Werbebroschüre: Wolf möchte in offizieller Mission die europäische Science-Fiction-Szene in den USA vertreten – er möchte als »TAFF«-Abgesandter über den großen Teich reisen.

Wenn ich mich erinnere, heißt die Abkürzung so viel wie »Trans-Atlantic Fan Fund«. In den fünfziger und sechziger Jahren, als die Science-Fiction-Fans zumeist Jugendliche waren und deshalb nur wenig Geld verdienten, war ein solcher Fonds absolut nötig, damit sich junge Leute besuchen konnten. Ich dachte nicht, dass es eine solche Organisation heute noch gibt.

Das Fanzine »Clockwise« ist ein klassisches Egozine, wie es klassischer kaum geht. »By all Standards, I am quite mad« schreibt Wolf über sich selbst. Er schildert seine Laufbahn als Fan, berichtet über sein Leben, über seine privaten Umzüge und seine fannischen Aktionen – das liest sich allesamt sehr schräg und sehr amüsant gleichermaßen.

Im Prinzip handelt es sich bei diesem Fanzine nicht nur um eine Bewerbung, sondern auch eine Biografie: Ein Fan schildert sein Leben seit dem Jahr 1959, und das finde ich interessant. (Wer sich für das Heft interessiert: Es kann kostenlos auf der Seite für die E-Zines heruntergeladen werden.)

1 Kommentar:

Nina hat gesagt…

Doch, den TransAtlantic Fan Fund gab es seitdem praktisch durchgehend fast jedes Jahr. Gereist sein dürften aber keine oder kaum Jugendliche. Hier gehts nicht um ein Zugticket ins Nachbardorf, so eine weite und lange Reise wird als unbegleiteter Minderjähriger schwierig. Dazu muss man schon im Fandom bekannt sein wie ein bunter Hund und das ist allzu jung auch schwer. Dazu: Es ist und war nie das Ziel des Fanfunds, Bedürftigen zu helfen, sondern tatsächlich, dass ein beliebter Fan das Fandom über den großen Teich reist und da das jeweilige eigene vertritt. Bewerbungen sind völlig unabhängig von Alter und Vermögen möglich, nur Zeit muss man mitbringen. Ich bin übrigens die Gewinnerin des TAFFs 2015 und Österreicherin. ;)