Es gab eine Phase, da zählte die Deutschpunk-Band Daily Terror zu den Bands, die man kennen musste. Das war anfangs der 80er-Jahre, da war der Deutschpunk noch neu, und die Band spielte mit ihrem Sound auf der Höhe der Zeit: mal rockig, mal mit einem Offbeat-Rhythmus, mit klaren Texten und schlichten Mitgröl-Rhythmen.
Zehn Jahre später war aus der Rebellion irgendwie eine Attitüde geworden. Die Langspielplatte »Apocalypse« kam 1992 heraus und ist ein schönes Beispiel dafür: angefangen vom Poser-Foto der Band auf der Rückseite über das gelegentliche Gitarrenspiel à la Dire Straits wie in »Andere Zeiten« bis hin zu schlichten Texten.
»Diese Welt ist ein Irrenhaus / und hier ist die Zentrale / doch der Mehrheit ist das schnuppe / sie gafft nur auf Randale.« So rumpelreimt es im Titelstück, in dem ansonsten Bildungspolitik, Aids, Mord und Todschlag in eine völlig undefinierbare Masse gerührt werden.
Der einzige Inhalt, den die Band auf dieser Platte zu bieten hat, ist ein wirres »ich bin halt dagegen«, gepaart mit »ich will saufen«. DBöhse-Onkelz-Songs, die zu der Zeit gerade dazu beitrugen, eine andere Band aus der Vergangenheit in die 90er-Jahre zu bringen.
as war im Zeitalter brennender Asylbewerberheime genauso unpolitisch-politisch wie der schlichte Inhalt der
Daily Terror waren 1992 noch nicht ganz auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Die Platte »Apocalypse« belegt aber, warum man anfangs der 90er-Jahre mancherorts dem Deutschpunk eher skeptisch bis ablehnend begegnete ... Ich behalte sie in der Sammlung, als abschreckendes Beispiel quasi, werde mir dann doch aber lieber klassische Stücke der Band wie »Countdown« anhören.
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