31 März 2009

Die Krise und die Antifa

Immer wieder liest man in den Medien, daß die Linke – was immer damit gemeint sein mag, hoffentlich nicht immer nur die Partei – keine gute Antwort auf die aktuelle Wirtschaftskrise hat. Und daß durchaus zu befürchten ist, daß die Nazi-Parteien zu wichtigen Pfofiteuren des Krisen- und Superwahljahrs 2009 werden.

Umso wichtiger ist es dann, eine Fachzeitschrift zu lesen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt. In diesem Fall: das Antifaschistische Infoblatt, dessen Ausgabe 82 das Thema »Führungskrise und Finanzdebakel« aufs Cover hebt.

Inhaltlich geht es um die aktuelle Situation der NPD und anderer Nazi-Gruppierungen angesichts des Wahljahres: Wie gruppieren sich die Nazis, wo haben sie ihre Schwerpunkte, wer sind die Wortführer innerhalb des parlamentarischen Systems, das sie ansonsten so hassen? Das ist lesenswert, weil es für Menschen wie mich – die mit der NS-Szene und ihrer aktuellen Wandlung nicht viel zu tun haben – die Entwicklung zusammenfaßt.

Spannend finde ich aber auch Beiträge im 60 A4-Seiten starken Heft, die sich unter anderem mit den sogenannten Autonomen Nationalisten (dem Teil der Nazi-Szene, der sich mit »linkem Outfit« auf die Straße wagt) oder mit der Situation der schwachen Antifa in Russland beschäftigt.

Wer sich für Medien interessiert, wird hier ebenfalls fündig. Von der rechtslastigen Homepage »PI News« habe ich hier erstmals erfahren, und der Artikel über »Operation Walküre« beleuchtet die Art, wie in Deutschland die Erinnerung gepflegt wird. Zum Ausgleich ist der eigentlich gute Artikel über die unsägliche Band Böhse Onkelz schon reichlich veraltet.

Ich kann nur empfehlen, das Heft mal anzutesten; die Ausgabe 82 ist wieder mal ein schönes Beispiel für eine klare Berichterstattung in die rechtsradikale Ecke. Auf der Homepage gibt's einige der Artikel kostenlos als Leseproben.

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