14 Mai 2007

Tapfere Kapelle


Drei Frauen, ein Mann: Die Rotten Apples aus Seattles erwiesen sich bei ihrem Auftritt in Karlsruhe als tapfer. Aber auch als ein bißchen anbiedernd.

Schätzungsweise 50 zahlende Gäste hatten sich in der Alten Hackerei eingefunden, dem neuen Punkrock-Laden meiner Heimatstadt. Dort stehen mit Plüschi (veranstaltete in den 90er Jahren zahllose legendäre Konzerte in der »Steffi«, spielte in vielen Bands) und Gunnar (Ex-Sänger der Hardcore-Legenden So Much Hate und Kafka Proses) zwei echte Szene-Prominente hinter der Theke.

Bei schönem Wetter blieb mindestens ein Dutzend der Besucher vor der Tür. Das Ambiente ist ja auch romantisch: ein alter Schlachthof, an dem nach wie vor Tiere zerlegt werden. Nix für beinharte Vegetarier - gottseidank bin ich nur ein gemütlicher Vegetarier.

Also feierten gut 30 Leute die Band aus Seattle ab. Die blieb tapfer und schmetterte einen Hit nach dem anderen in das gemütlich mit dem Kopf wackelnde Publikum. Wir blieben gemütlich; logisch, denn am nächsten Tag müssen ja alle arbeiten. Kein Wunder, bei einem Konzertbesucher-Durchschnittsalter von weit jenseits der 30.

Die Rotten Apples sind klasse. Ich mag ihren gelegentlich sehr rockigen Punkrock sehr. Wer Blondie covert, ist eh auf der richtigen Seite. Und dann dürfen gelegentlich ranschmeißende Ansagen wie »Kommt nach vorne, wir beißen nicht« auch erlaubt sein.

Schlimm wurde es erst nach dem Konzertende: Es regnete. Eine Ausrede für mich, unter dem Wellblechdach sitzenzubleiben und Bier zu trinken. Weia ...

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