14 November 2005

Ein Drama in zehn Schritten

Erstens: Wir wohnen in einer extrem gut bürgerlichen Gegend, allerdings im einzigen häßlichen Wohnblock des Viertels.

Zweitens: Viele Passanten benutzen den Hof unseres Wohnhauses als Abkürzung, um nicht den Weg über die Straße zu gehen.

Drittens: Unsere Haustür ist selbstschließend, sie braucht aber gut zwanzig Sekunden, bis sie hinter einem ins Schloß fällt.

Viertens: Es ist also nicht klug, wenn eine Dame aus unserem Haus eine Frau anschnauzt, nur weil diese durch den Hof geht. Das könnte Reaktionen nach sich ziehen.

Fünftens: Ich mag hier keinen Zusammenhang herstellen, aber es sieht ganz so aus, als habe sich die betreffende Angeschnauzte gerächt. Die Haustür steht schließlich oft genug lange genug offen.

Sechstens: Irgend jemand ist ins Haus geschlüpft, durch die Haustür, hat sich offensichtlich in die Hocke niedergelassen und in die Ecke gepinkelt – zwischen Haustür und Treppe.

Siebtens: Bei einem Mann hätte es an der Wand hochgespritzt, also mußte es eine Frau gewesen sein.

Achtens: Es geschah offensichtlich kurz nach diesem Anschiß vom Balkon aus.

Neuntens: Es roch unangenehm, und alle fanden den See aus Urin im Treppenhaus wenig lustig.

Zehntens: Das Fazit also: Wer Frauen anscheißt, erntet Pisse im Flur.

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