
Lupano ist ein Autor, der es immer wieder schafft, unterhaltsame Szenen mit politischen Inhalten zu verbinden. Er stellt die Kämpfe der Zivilbevölkerung ins Zentrum seiner Geschichte, erzählt von ihrem Leid, von Hunger und Tod. Die Sicht des Mädchens ist hingegen von Optimismus geprägt, von phantastischen Träumen und Vorstellungen. Das wirkt aus der Sicht eines erwachsenen Lesers oftmals witzig, wirkt aber völlig glaubhaft.
Luzy Macel setzt dies in ebenfalls glaubhafte Bilder um. Er benutzt zwar den Blick eines Kindes, macht deshalb manchmal die eine oder andere ironisch anmutende Illustration, bleibt aber immer auf einer realistischen Ebene. Sogar leicht karikaturistische Elemente wirken nicht albern, sondern verstärken die bedrückende Atmosphäre einer Not leidenden Bevölkerung.
Schon die Trilogie »Auf die Barrikaden!« schildert insgesamt kein witziges Thema. Aber »Die roten Elefanten« gewinnt dem Thema einen Aspekt ab, den man als kämpferisch und als tapfer sehen kann. Auch ein elf Jahre altes Mädchen kann schließlich für die Rechte und für die Freiheit eintreten.
Lupano und Mazel schaffen es mit dem 56 Seiten starken Album, eine packende Geschichte zu erzählen, die unterschiedliche Geschmäcker befriedigen sollte: Wer historische Abenteuer mag, ist hier richtig. Wer politische Geschichten mag, wird ebenfalls bedient. Und wer einen feministischen Blick auf die Historie Europas bekommen möchte, sollte unbedingt zugreifen.
Tolle Trilogie, toller zweiter Band! (Erschienen im Splitter-Verlag. Checkt die Leseprobe auf der Internet-Seite des Verlages.)
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